Darmspiegelung: I did it!

Alles halb so wild. Entwarnung und Entspannung beim Fiftyfiftyblogger. Also nachdem ich ja nun ausführlich über das Thema Krebsvorsorge und Darmspiegelung berichtet habe, hier nun der offizielle Schlussbericht. Der Doc hat nichts gefunden und ich kann endlich wieder essen. Denn, um so einen Darm spiegeln zu können, muss der leer sein. Daran habe ich seit gestern Nachmittag 16 Uhr gearbeitet. Nix essen, zwei Mal Abführzeugs schlucken und trinken, trinken, trinken. Am Ende kamen da über sechs Liter zusammen.

Hungi, hungi. Beim Arzt ging dann alles ziemlich schnell. Mein Blutdruck war mit 114/61 ein wenig niedrig, aber das hat trotzdem gepasst. Es kam der Spruch „machen Sie sich mal untenrum frei“ und schon stand der Doc hinter mir, setzte mir einen Zugang für den Fall der Fälle und spritzte mir ein Entspannungsmittel für die Bauchmuskulatur. Und dann nahm die Kamerafahrt ihren Lauf. Komisches Gefühl, da so ein Teil in sich zu spüren und einen Blick in das eigene Ich zu werfen. Fast philosophisch. Aber ich wollte live dabei sein und diese Fahrt in mich hinein als kleines Abenteuer erleben. Mir wurde dann alles erklärt und ich habe sogar gesehen, wo der Blinddarm abgeht. So ein kleines rosafarbenes Löchlein.

Eine schöne Landschaft da innen. An manchen Stellen hingen noch Salatreste, die aber einfach abgesaugt wurden. Und weg damit. Wir waren bis zum Dünndarm und sind dann die Heimreise angetreten – der Arzt meines Darmvertrauens und seine beiden Helferinnen, die meinen Puls und den Blutdruck überwachten und die an meinem Bauch rumdrückten, um die Kamera richtig zu positionieren. Die Sache mit dem eingeführten Filmteam hat vielleicht zehn Minuten gedauert. Es hat ein wenig gezwickt, aber nicht wirklich weh getan. Danach hatte ich allerdings Blähungen, weil der Darm mit Luft aufgeblasen wird – sonst sieht der Kameramann nichts.

In fünf Jahren werde ich dann wieder da sein und schauen, ob sich was verändert hat. Und ich werde das wieder ohne Narkose machen, weil das wirklich kein großes Ding ist. Aus meiner Sicht. Der Arzt meinte, in Deutschland wären aber nur 15% der Darmgespiegelten meiner Meinung. Alle anderen würden lieber schlafen. Ist ja auch gut. Ich wollte es halt gerne sehen und außerdem musste mich dann Ela nicht abholen und ich kann jetzt arbeiten, was angesichts des rapide wachsenden Auftragseingangs dringendst geboten ist. Was mache ich hier eigentlich im Blog? Hey, herr Schönlau, umschalten auf Arbeitsmodus. Bloggt der hier rum, als hätte er alle Zeit der Welt. Freundchen…

25 Antworten auf „Darmspiegelung: I did it!“

  1. Mensch, hätte ich das gewusst.
    Ich hatte noch diesen Monat, am 3.6. über die Koloskopie berichtet und noch Tipps gegeben zur Vorbereitung, Ablauf und Narkose. Hier der direkte Link, kannst ihn aber gerne auch auf „nofollow“ setzen: http://www.offenesblog.de/442
    Passt halt einfach zu gut hierher.
    Und wie du, bin auch ich der Meinung: das muss man miterlebt haben! :)
    Bin froh, dass auch du es gut und gesund überstanden hast.
    Weiterhin eine stabile Gesundheit und beste Grüße,
    Alex

    1. Hi Alex,

      scheint ein beliebtes Bloggerthema zu sein. Deinen Link kannst du hier ruhig posten, der passt ja hundertprozentig. Damit hätten wir dann gemeinsam einen kleinen Themenabend Darmspiegelung zusammengestellt. Live-Bericht plus Hintergrundinfos:)

      Danke für deinen Kommentar und viele, viele Grüße in den Nachbarblog

      Jens

  2. es sind zwei Dinge die mich an diesem Blogpost erfreuen. Zum Ersten, dass der Arzt sagt es sei alles in Ordnung und zum Zweiten, dass der Film nicht hier eingebettet ist.

    Ich glaube es gibt wesentlich schlimmere Erfahrungen die man beim Arzt machen kann und und und genau, zurück an die Arbeit, jetzt wo er es sagt, tststs was mach ich hier eigentlich.

    1. Hi,

      also der Fil ist nicht eklig. Wirklich nicht. Außer die Einführungssequenz, äh, ich meine die Einleitung – Mann, das hört sich alles so doppeldeutig an – die hätte ich nicht so groß haben müssen:) Dass da nix gefunden wurde hat mich auch riesig gefreut, obwohl ich nicht wirklich das Gefühl hatte, da wäre was. Aber: Mann weiß ja nie! Und jetzt aber wieder rüberschwenken.. Herr Schönlau!!!

      Liebe Grüße

      Jens

    1. Hi Claudia,

      danke. Und vielleicht denken wir gemeinsam kurz auch an die Menschen mit anderer Diagnose. Gott sei dank lässt sich bei Erkennung im Frühstadium einigs machen – wenn man zur Darmspiegelung geht. Hatte irgend jemand in der Familie Darmkrebs, ist das empfehlenswert.

      Liebe Grüße

      Jens

      1. Ja ich weiß! Wir haben auch gerade einen Krankheitsfall in der Familie meines Mannes! Kein Darmkrebs, aber Krebs ist immer eine schlimme Diagnose!

        Aber umso mehr freut es mich, wenn man dann positive Nachrichten hört.

        Ich wünsche dir und deiner Familie jedenfalls weiterhin alles Gute, hoffe, nach den Ferien und der Hochzeit mal wieder mehr Zeit zu haben, deinen Blog zu verfolgen. Schließlich hab ich immer gerne deine Einträge gelesen und kommentiert. Aber die letzte Zeit wollte es irgendwie anderes!

        Liebe Grüße
        Claudia

        1. Hi Claudia,

          die Sache mit dem Krebsfall tut mir leid. Ich hoffe, da gibt es einen Umgang mit und die Möglichkeit, nicht zu verzweifeln. Natürlich habe ich mich auch sehr gefreut, dass da nix wahr. Aber merkwürdigerweise war die akute Freude zunächst einmal größer, weil ich wieder was essen konnte. Ich hatte so einen Hunger. Der Mensch denkt einfach kurzfristig…

          Mach‘ dir keinen Stress. fiftyfiftyblog ist ein Ort zum Erholen und Füße baumeln lassen. Alles kann, nichts muss. Wie es passt. Du bist jederzeit herzlich eingeladen, reinzuschneien und nach Lust und Laune zu kommenteiren oder eben nicht zu kommentieren. Auch wenn du dich nicht meldest, bist du nicht vergessen:)

          Liebe Grüße

          Jens

  3. Hey Jens

    Noch eine Frage, ganz abseits von Darm und Spiegelung…
    Wieso gibt es bei dir das Kommentar-Abo nicht? Gurken Subscribe to Comments wäre ein klasse Plugin für deinen Blog oder gibt es Gründe, wieso es dies hier nicht gibt? Wäre klasse für deine Leser und würde diese auch näher an dein Blog binden.
    Da ich aber „neu“ hier bin, wollte ich mal höflich nachfragen.

    Und nochmal zur Koloskopie: bei mir gibt es keine Vorgeschichten in der Familie und muss daher erst wieder ab rund 50 dahin. Da habe ich noch ein Weilchen Ruhe und ich bin gespannt, ob man es in dem Alter immer noch so verkraftet! ;)

    Gruß, Alex

    1. Hi Alex,

      ich chau mal nch dem Plugin. Bin ich bisher noch nicht drauf gekommen.

      Ich denke, mit 50 lässt sich das genaso verkraften. 50 ist doch noch ziemlich jung:)

      Liebe Grüße

      Jens

    1. Hi Gitta,

      ja, ich freue mich auch riesig:) Danke! Auch, dass ich es gemacht habe und nun Bescheid weiß und in fünf Jahren wieder nachschauen lassen werde…

      Liebe Grüße

      Jens

    1. Hi Gitta,

      ups! Stationär? Ich hoffe, dir geht es soweit gut! Sende dir auf jeden Fall Genesungs- und trotz-Krankenhaus-Wohlfühl-Grüße!

      Ich teste gerade die Funktion „Benachrichtigung bei neuem Kommentar“. Da habe ich ein Plugin geladen…

      Liebe Grüße

      Jens

  4. Gibt schlimmeres. Auf dem Handy sieht das alles anders aus auch ist es sehr viel anstrengender zu lesen.
    Danke für deine Wunsche Ost zu meinem eigenen Schutz damit meine Elektrolyte nicht schon wieder extrem und lebensgefährlich entgleisen.

    1. Hi Alex,

      da ich jetzt antworte, müsstest du doch eine Mail bekommen, dass auf deinen Kommentar geantwortet wurde… Und?

      Viele, viele Grüße

      Jens

          1. Nichts zu danken. Immer wieder gerne. Man hilft wo man kann! ;)
            Ich bin dann mal gespannt auf deinen nächsten Darmspiegelung-Artikel in 5 Jahren! :D
            Beste Gesundheit und bis bald mal wieder, Alex

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