Herbert. Gestern Abend in Bochum. Im Stadion. Heimspiel. Open Air.
Eine Freundin hatte Karten von einem Freund. Also Grönemeyer. Häbät. 1984. Die LP 4630 Bochum. Männer. Kann mich gut an den Sommer damals erinnern. Und dann all die Songs, die er immer wieder in die Charts gebracht hat. So war es gestern Abend ein Blick in die Vergangenheit. Das letzte Konzert im Stadion. Aus Sicherheitsgründen. Er war wirklich gerührt. Heimkehr nach Bochum, Abschied. Allmählich.
Es werden weniger Besucher. Waren es früher 60.000 in den Stadien, kommen heute 25.000. Die Bühne ist kleiner, der Aufwand geringer. Was eigentlich egal ist, wenn die Musik stimmt. Und da hat er wirklich alles gegeben. Zu zwölft standen sie da oben und haben gespielt, gespielt, gespielt. Zweieinhalb Stunden. Ein Schlagzeuger, ein Percussionist, zwei Gitarristen, ein Bassist, ein Saxophonist, zwei Keyboarder, drei Backroundsänger/innen und er.
Heimspiel. „Es ist schön, heimzukehren. So schön wie heute Abend wird es nie mehr.“ Mit Bochum hat es angefangen, mit Bochum hört es auf. Natürlich nicht wirklich, weil er weiter seinen Weg gehen wird. Der Weg. Sein Plan vom Glück.
Wir standen ganz vorne, weil wir früh da waren und deshalb ein blaues Bändchen fürs Handgelenk bekamen, das uns erlaubte, im geschlossenen Bereich nah der Bühne zu stehen. Zehn Meter weg von Herbert. Leider durfte ich mit meiner Spiegelreflex nicht fotografieren. Da kamen sofort die breitschultrigen Aufpasser und haben mir mit ihrem bösen Securityblick gesagt: Finger vom Abzug. Schade. Hatte ich geahnt, aber nicht gewusst, dass man nicht fotografieren darf mit großer Kamera. Deshalb muss ich euch fotografisch auf die Seite der WAZ verweisen. Die dürfen. Offiziell akkreditiert. Auf sowas hat der fiftyfiftyblog keinen Bock. Sonst brauch ich bald Verwaltungspersonal:)
Egal. Wir hatten viel Spaß zwischen all diesen Hardcore-Grönemeyer-Fans. Das Foto oben stammt vom Bauch eines Zweimeter-Fans, der seit 1982 dabei ist. 100% Bochum. Und so wurde alles mitgesungen. Die Hymnen. Tief im Westen. Mittendrin. Ruhrgebiet.
Lustig war „Was soll das?“. Ein wenig Selbstironie. Elke hat sich kaputtgelacht. Wer den Schaden hat, muss sich um den Spott nicht sorgen. Aber wie heißt es: Lachen ist die beste Medizin:) Wir haben viel gelacht, viel Medizin. Und auf dem Rückweg sind wir dann tatsächlich noch in ’ne Bochumer Frittenkiste. Currywurst mit Fritten (Übrigens: Nein, ich bin kein Vegetarier. Hat kürzlich hier im Blog jemand angenommen. Muss wohl mein Image ein wenig korrigieren.) Denn, natürlich, hat Herbert auch „Currywurst“ gesungen. Wenn man mal im Revier ist…
Hallo Jens,
Herbert Grönemeyer, Bochum, Stadion, und dann auch noch so herrliches Wetter. Das muß klasse gewesen sein.
Ich mag Herbert Grönemeyer und seine Musik. Manchmal nuschelt er sich ziemlich etwas zurecht in seinen nicht vorhandenen Bart. Aber wofür kann man überall seine Texte nachlesen?!
Für mich ist er auch ein Wort-Akrobat. Er zaubert mit seinen Worten, mit seinen Texten, mit seiner Musik. Einer von nebenan. Einer aussem Pott. Ohne große Starallüren. Einfach nur gut.
Sonnige Grüße aussem Pott.
Annegret
Hi Annegret,
super Wetter im Ruhrgebiet. Voll die Sonne. Ist wahrscheinlich immer so. Lokales Sonnenparadies. Den ganzen Abend im T-Shirt. Sommer. Das Konzert war richtig gut. Das Publikum ist selbtredend abgegangen. Pott. Herz am rechten Fleck.
Liebe Grüße
Jens
Hallo Jens,
nein, das Wetter ist nicht immer so. Seit ein paar Tagen heißt es immer wieder: Temperatur 24/25 Grad mit Gewittergefahr. Sogar Unwetter mit Starkregen und Hagel werden angekündigt. Und was ist? Nichts. Nur warm. Kein Regen. Naja, diese Tage hat es Düsseldorf erwischt mit ordentlichem Hagel. Die Sonne haben wir wirlich nicht allein für uns gepachtet.
Aber kleine Engel bekommen einen Bonus. Eine kleine Cousine meiner Kinder hatte letzten Donnerstag ihr großes Fest – Erstkommunion. Nachdem es in den Tagen zuvor schlechtes Wetter war, schien pünktlich zu ihrem Festtag die Sonne. Und wir konnten mit der großen Gästeschar den ganzen Tag im Garten verbringen. Wunderbar!
LG
Annegret
Hi Annegret,
hier tief im Westen sitzen wir wettertechnisch alle in einem Boot und wissen, dass der Atlantik versucht, unsere Boote feucht zu halten. Deshalb ist hier alles so grün. Regenwald. Tage wie gestern mit so viel Sonne und Wärme sind Geschenke. Ich nehme sie mit offenen Armen. Die Sonne, hach.
Wenn Engel Erstkommunion feiern… Schön.
Liebe Grüße
Jens
Wir blieben nicht verschont. Am Nachmittag gab es heftige Gewitter und Regen, Hagel und Regen, Regen.
Wir auch nicht!!!!
Ich weiß nicht mehr wann, aber ist schon einige Jahre her, da habe ich Grönemeyer im Olympiastadion erleben dürfen. Das war Gänsehaut pur als 60.000 Figuren seine Lieder, seine Texte, die ich alle nicht kann, mitgesungen haben. Ich liebe solche Veranstaltungen, verstehe zwar kein Wort von dem was sie singen, aber ich kann es fühlen.
Wie viel stärker muss das in Bochum gewesen sein? Ich kann es mir vorstellen, nein vielleicht kann ich ein klein wenig davon erahnen.
So schön für Dich, dass Du das erleben konntest.
Herzlich
Gitta
Guten Morgen Gitta,
60.000 im Olympiastadion ist sicherlich auch sehr intensiv. Bochum war jetzt einfach Heimspiel. Und dann heißt seine erste LP so. Hat gepasst. Die Leute im Ruhrpott sind schon gut drauf und lieben ihren Herbert. Das hat man deutlich gespürt. Und er sie! Ich bin gerade froh, all solche Dinge erleben zu dürfen. Als Trostpflaster nach der Trennung. Neue Freiheit. Das ziehe ich mir gerade intensiv rein und muss sagen: das fühlt sich gut an. Macht alles andere einfacher.
Liebe Grüße
Jens