Totale Mondfinsternis und Sommersonnenwende!

Ganz schön was los am Himmel. Heute Abend dürfen wir wohl bei klarer Sicht eine wunderschöne totale Mondfinsternis erleben. Mama Erde schiebt sich so zwischen Sonne und Mond, dass letzterer fast komplett in unseren Kernschatten eintaucht. Lieber Mann im Mond, sorry, heute Abend brauchst du eine Leselampe, um den Erdenkindern Geschichten vorzulesen. Der ganze Spuk wird so richtig sichtbar, nachdem die Sonne untergegangen ist. Vier Stunden lang muss der arme Mond ohne Sonnenlicht auskommen, bevor er dann gegen 23 Uhr irgendwas wieder bestrahlt wird und dann als fetter, runder Vollmond am Himmel prangt.

Das Schöne an der Mondfinsternis wird wohl sein, dass der Mond durch Rotlicht von der Erde angestrahlt wird. Fragt mich bitte nicht, wo das her kommt. Auf jeden Fall verspricht das sehenswert zu werden, zumal eine Mondfinsternis gerne als Zäsur gesehen wird und gute Möglichkeiten des Neuanfangs bietet. Sofern man/ frau die sucht. Damit wird das heiter, illustre, ästhetisch anspruchsvolle Himmelsspiel zu einer guten Möglichkeit, lange Aufgeschobenes in die Hand zu nehmen. Morgen dann:) Die letzte Mondfinsternis dieser Art liegt übrigens bereits elf Jahre zurück. Ist also kein Durchschnittsereignis der Kategorie „Guck ich mir nächstes Jahr an“.

Gleichzeitig bewegen wir uns mit riesigen Schritten auf die Sommersonnenwende zu. Am 21. Juni, das ist nächste Woche Dienstag, dürfen wir den längsten Tag des Jahres begehen. Bitte tut mir den Gefallen und versucht den Tag positiv zu sehen. Also nicht: Oh, nein, jetzt werden die Tage schon wieder kürzer und der Herbst steht vor der Tür. Bis dahin ist noch viel Zeit – Sommerzeit. Denn mit der Sommersonnenwende beginnt der Sommer. Und der darf in diesem Jahr ja quasi machen was er will, weil wir bis jetzt schon einen super Sommer hatten.

All die Sonnentage bislang, die wir schon hatten, gehen doch schon über die Zahl der Sonnentage eines gewöhnlichen deutschen Sommers der letzten Jahre hinaus. Also: Genießt! Vielleicht sollten wir uns das wirklich von den Schweden abgucken und ein Mittsommerfest feiern. Die kürzeste Nacht und den längsten Tag des Jahres zelebrieren. Wir können ja klein anfangen mit draußen sitzen und Sonnenuntergang schauen. Vielleicht gibt es ja bei euch einen schönen Platz, wo ihr der Sonne beim Untergehen schön zuschauen könnt. Bei uns ist das oben der Modellflugplatz mit Blick bis nach Köln (zumindest bilde ich mir immer ein, die Spitzen des Doms zu sehen).

Ein paar Tage später, am 24. Juni, ist dann Johannistag. Der Tag des Apostels Johannes der Täufer. Vielerorts werden am späten Abend Feuer angezündet, um die Dämonen und bösen Geister zu vertreiben, die mit ihren magischen Kräften und dunklen Gedanken nichts Gutes im Sinn haben und seit jeher versuchen, die Ernte durch Hagel, Blitz und sinnflutartige Regenfälle zu zerstören. Von daher sollte an diesem Abend zumindest eine Kerze brennen, um Schlimmeres zu verhindern. Man weiß ja nie…

10 Antworten auf „Totale Mondfinsternis und Sommersonnenwende!“

  1. Guten Morgen, Jens,

    sind wir diese Woche philosophisch? Ich finde es gut, daß Du uns in unserem Alltagstrott ein wenig anschubst und uns auf Naturphänomene wie die totale Mondfinsternis und die Sommersonnenwende aufmerksam machst. Ja, aufmerksam war auch gestern das Stichwort. Wie Du siehst, erweitern wir unseren Horizont, weg vom Dunkel, rein ins Helle.

    Einsichtige Grüße

    Annegret

    1. Hi Annegret,

      nachdem die letzten Wochen im Blog sehr intensiv waren, geht es nun in ruhigeres, besinnlicheres Fahrwasser. Das ist dann vielleicht so etwas wie die Ruhe vor dem neuen Sturm. Bin gerade gemütlich unterwegs und freue mich an den Möglichkeiten des Seins und den Spielereien der Natur. Die Rosen blühen, der tymian, die Petersilien kommt, die Ernte der ersten Zucchini steht bevor, der Salat sprießt, der Schnittlauch, der Salbei, der Liebstock… Ach, so gerne gehe ich morgens meine Runde durch den garten und schaue, was passiert.

      Liebe Grüße

      Jens

      P.S. Rein ins Helle ist generell gut – dranbleiben und nach Coelho den Weg gehen…

  2. Hallo Jens,

    gestern am Abend bin ich kurz vor 22.00 h für ein knappe halbe Stunde übers Feld gewalkt und das in der Annahme, diese Mondfinsternis wäre bereits in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch, bis mir einfiel, dass das nicht stimmte. Ich muss sagen, ich war froh darüber, denn in der Dämmerung und so allein mit mir, wäre das schon ziemlich gruselig gewesen.

    Ich meine mich nämlich an die vor elf Jahren erinnern zu können und an einen Mond, der nicht nur diese Blutfarbe hatte, sondern unglaublich plastisch aussah: ein praller roter Ball hing da am Nachthimmel. War sehr seltsam, so, als lebte ich für eine kurze Zeit nicht auf dieser Erde, sondern in einer anderen Galaxie.

    Mal schauen, wie es heute sein wird.

    Liebe Grüße und einen schönen Tag!

    Eva 2

    1. Hi Eva,

      alleine mit so einem Alien am Himmel ist natürlich etwas gruselig. Vielleicht solltest du dir heute Abend einen netten Bodyguard mitnehmen. Freue mich schon drauf…

      Liebe Grüße

      Jens

  3. Als ich Deine Beschreibung des Mondes gelesen habe und wie Du so schön beschrieben hast, dass der Arme wohl eine Leselampe benötigt, fiel mir unweigerlich „Peterchens Mondfahrt“ ein und ich weiß nicht wie oft ich als Kind an den Himmel geschaut und den Mann im Mond gesucht habe.
    21. Juni die Tage werden wieder kürzer, nun ja nach der Anstrengung all überall große Früchte bis zum Herbst zu produzieren, muss man Mutter Erde den Winter über eine Pause gönnen, damit sie all ihre Kraft zusammen hat, wenn die neuen Keime im nächsten Jahr sprießen.
    So so eine Kerze am 24. schätze mal, ich habe das bis dahin sowieso wieder vergessen, aber danke für den Hinweis.

    Über Berlin soll der Himmel mit wenigen Ausnahmen heute Abend frei für das Spektakel am Himmel sein. Mal sehen was sich uns da bietet.

    Herzlich
    Gitta

  4. Hallo Jens,

    danke, daß Du den 24. Juni – Johannistag – erwähnt hast. Habe gerade beschlossen, nächsten Freitag zum inoffiziellen Festtag für meinen Sohn (mit selbigem Namen) zu machen, zumal für ihn wieder ein langes Wochenende Zuhause ansteht. Ein Grund mehr, ihm einen Kuchen zu backen. Als Kinder haben wir uns früher gefreut, daß neben Weihnachten und Ostern, auch Geburtstag und Namenstag gefeiert wurden.

    Annegret

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert