Adams Kaffee

Heute war ich in Essen unweit des Baldeney Sees. Dort wohnen nette Freunde. Als ich kam, bat ich um einen Kaffee, weil ich es mag, mit netten Menschen Zeit zu verbringen und dabei Kaffee zu schlürfen. Am liebsten in der Küche, weil es dort am ehrlichsten ist.

Meine Freunde haben einen Nachbarn, der Adam heißt. Er wohnt alleine und macht was mit IT. Und er liebt guten Kaffee. Das allein würde ihn mir schon sympathisch machen, wenn er darüber hinaus nicht einfach ein sehr netter Kerl mit angenehmer Ausstrahlung wäre. „Wir rufen Adam an. Vielleicht macht er uns einen Kaffee.“ Gute Idee. Dachte ich, sagte ich. Und bitte, wenn es in Ordnung ist, fragt doch, ob er mit rüber kommen möchte.

Adam hat viel Geld für eine italienische Espressomaschine ausgegeben. Keiner dieser lieblosen Automaten, die keinen Kaffee, sondern Kompromisse auswerfen. Adam hat acht Kilogramm Espresso durch seine Maschine gejagt, bevor er seinen ersten wirklich guten Espresso hatte. Es sind die vielen Dinge, die stimmen müssen. Die richtigen Bohnen mit entsprechendem Mahlgrad – abgestimmt auf die Luftfeuchtigkeit. Das gefühlvolle Anpressen des Pulvers im Siebträger, der Druck der Maschine, das Wasser. Ich weiß nicht, was noch alles.

Es klingelte an der Tür. Adam kam herein mit einem Tablett. Menschen können einander große Freuden bereiten. Ich hatte einen Cappuccino bestellt. „Hallo Adam. Das ist wirklich nett. Wie geht es dir?“ Wir setzten uns. Ich bekam eine dickwandige italienische Tasse. Innen weiß, außen braun. Die Milch hatte sich mit der Espressocrema, dem Kaffeeschaum vermischt. In der Mitte war eine Art Eichenblatt entstanden. Nichts Artifizielles, keine Schablone, keine Eingießtechnik. Eine ehrliche Zufallsform. Keine Schnörkel, kein Tamtam.

Nun kann man einen ersten Schluck einfach trinken. Den Mund an die Tasse. Zack. Non. Weil ich wusste, was mich erwartet, nahm ich mir einen Augenblick. Ich weiß, Adam ist IT-Perfektionist. 1-0-1-0. Kein Zufall. Die Bohnen stammen aus Italien. Er hat nicht nur eine Sorte probiert. Nicht zehn. Der Druck stimmt, der Mahlgrad. Er ist ein Barrista. Hat sich selbst ausgebildet. Espresso um Espresso. Ich rieche, schnuppere. Erwarte den Geschmack im Mund. Ich weiß, es wird nach Kaffee schmecken. Leicht bitter. Wie Kaffee eben, aber anders. Ich nehme den ersten Schluck. Warm. Weich. In meinem Mund. Dieses Gefühl, diesen Moment kenne ich aus Italien. Ich sitze in einer Küche in Essen und schmecke Italien.

Ich könnte jetzt philosophieren, schwadronieren, weit ausholende Adjektive nutzen. Ich möchte es schlicht formulieren: Mit diesem Geschmack habe ich mich außerordentlich wohl gefühlt. Und beschenkt. Es gibt nicht viele Orte, an denen es einen solchen Kaffee gibt. Diese Küche in Essen ist einer davon. Adam ist ein außergewöhnlicher Kaffeekocher. Wahrscheinlich wegen seiner Sensibilität. Seines feinen Gespürs. Ich mag solche Männer sehr, die es schaffen, aus der Härte des Alltags herauszutreten und etwas zu geben, was so ganz und gar nicht selbstverständlich ist.

Als ich den ersten Schluck trank, spürte ich seinen Blick. Nicht starrend. Ein wenig unruhig. Nicht unangenehm, weil ich wusste, dass es nicht um Lob ging. Er weiß, was er kann. Ich trank, lächelte. Sah ihn an. Fragte. „Welche Bohne?“ „Aus Florenz.“ Ja, aus Florenz. Im Sommer wieder Italien. „Wann warst du zuletzt da?“ „Vor 23 Jahren.“ „Und?“ „Ich müsste mal wieder hin.“ Ja, es würde ihm gefallen. Weil man dort Schönheit atmen kann, Wichtigkeit. Er hat mir ein kleines Päckchen Bohnen abgefüllt, mitgegeben. Noch ein Geschenk. Adam. Es gibt wirklich nichts Schöneres auf dieser Welt, als die Herzlichkeit der Menschen. Nichts lässt sich kaufen, formen, erzeugen, was dem auch nur ähnlich ist. Es sind die stillen Verbindungen, die tragen. In Küchen, selten in Palästen. Immer, immer.

Herzensparadigmen

Aus Liebe schreiben
Gefühl zwischen Worten
wie Honig von Fingern lecken

Herz auslaufen
Kanne süßen Tees
im weichen Sessel
zurückgelehnt
die Ohren
wiegend in Träumen

Kornfeld im Wind
stummer Film

Bilder gemalt
gekrakelt
mit Filzer
lakonisch fotografiert
der Film knistert in alten Farben
kein Ton
nur Klang innenheraus
umwölbend dich, mich

Die Ecken der Buchstaben
rund feilen
weich fallen lassen

Die Strenge nehmen
streicheln
beschwichtigen
runterspielen
in Samt hüllen
Flausch an der Wange
weich gezeichnete Wahrnehmung
mit kleinem Schuss Sirup
Himbeer
geflunkert

Logbuch der Jahre
im feuchten Segeltuch

Alles geglaubt

februar 2012

Zwei Jahre fiftyfiftyblog auf Brigitte woman

Was? Zwei Jahre schon? Ich kann mich erinnern, dass das anfangs für mich ein Projekt war. Eine Spielerei. Ein Ausprobieren. Wollte mal sehen, was das ist: Bloggen. Nun bin ich zwei Jahre schlauer und kann mir ein Leben ohne Bloggen nicht mehr vorstellen.

Abhängig? Süchtig? Nach Aufmerksamkeit, oder was, oder wer, oder wie jetzt? Mit Sicherheit. Bislang habe ich in meinem Leben viele Dinge ausprobiert und bin einen nicht immer linearen Weg gegangen. Wer den Blog regelmäßig liest, kennt so einige Stationen meines Lebens. Die Station Bloggen nun ist eine, die mich täglich, wochentäglich herausfordert und in die Welt des WWW mit ihren eigenen Gestzen zieht.

Gestern habe ich auf Google+ die Rede eines Wissenschaftlers vor der Enquetekommission des deutschen Bundestages zum Thema Internet gesehen. Die dauerte drei Minuten. Ein Redegewitter, dass die ganze Dramatik der Entwicklung auf den Punkt gebracht hat. Das Internet ist nicht weniger als eine REVOLUTION. 1789, 1848, 1917, 2012.

Nie, nie war die Vernetzung der Menschen untereinander so groß wie heute. Web 2.0 ist eine Zäsur. Die Verdrahtung der Bürger/innen untereinander in einem explodierenden, sich selbst schaffenden System. Und genau dort hinein habe ich mich mit meinen Blogs und der gesamten Tumblr-, Google+-, facebook-, Twitter- & Co.-Peripherie begeben.

Anfangs wollte ich meine künstlerische Ader als Gegengewicht zum Texter for money in die Waagschale werfen. Am Anfang stand das Gedicht Kirschblütenblättersehnsucht. Es folgten viele Gedichte, die Veröffentlichung meiner Theaterstücke, der Beginn einer längeren Geschichte (Projekt Elaine). Hier gab es vereinzelt Feedback und Lob, aber die Story „Gedichte und Geschichten schreiben“ scheint out. Der Keks ist gelutscht. 2.0 ist etwas anderes. Eine andere Zeit mit anderen Vorgaben. Meine Vergangenheit zum Beispiel lässt sich da nicht einfach reinintegrieren.

Das ist spannend. Allmählich entwickle ich ein Gespür für diese neue Zeit. Mittlerweile verdiene ich sogar Geld mit meiner Blog- und Social Media-Erfahrung, weil da plötzlich Unternehmen sind, die die gut brauchen können. Hier schreibe ich Konzepte, liefere Strategien und Umsetzungen. Und was soll ich sagen: Das macht ziemlich viel Spaß. Von der Kirschblütenblättersehnsucht zur Social Media-Strategie. Nie weiß man, was passiert, wenn man einen Stein ins Rollen bringt. Was was anstößt.

War ich mir anfangs nicht darüber im Klaren, wie lange dieses Projekt Blog laufen würde, so weiß ich mittlerweile, dass ich weitergehen möchte. Teil dieser REVOLUTION sein. Ich bin dabei, wir sind dabei. Es ist viel Arbeit, sich all das zu erschließen, was Internet heute ist, aber es ist gut, weil es einen Großteil unseres Lebens ausmacht. Das reale Leben hat sich partiell ins Internet verlagert. Unsere Gesellschaft, Politik, Kultur, Meinungsfindung, der Austausch finden auch im Netz statt. Das ist keine Parallelgesellschaft, sondern Teil der Gesellschaft. Und es ist kein virtueller Teil, sondern ein realer Teil. Digitales Leben. Irre. Vielleicht haben wir es noch nicht gemerkt, aber das ist Science Fiction. Das ist Beamen. Wir fliegen bereits durch den Raum und sind in Millisekunden in Afrika oder Asien. Mitten auf dem Tahirplatz oder in New York City.

Zwei Jahre nun auf Brigitte woman. Danke liebe Redaktion, dass ihr mir das ermöglicht habt. Dass ich hier als Mann bloggen darf. Danke an all die Leser/innen, die den Blog unterstützt haben. An euch. Wir haben hier viel Zeit miteinader verbracht. Sind viele Themen durchgegangen, haben manchmal kontrovers diskutiert, manchmal gelacht, geschmunzelt. Ihr habt mich getragen mit euren Klicks und Kommentaren, habt mich ermutigt, habt mir eure Aufmerksamkeit geschenkt. Von daher ist dieser Blog für mich eine äußerst gute Erfahrung.

„Trotzdem bin ich irgendwie so traurig…“

Reeperbahn. Udo Lindenberg. Jan Delay. Kürzlich im Radio gehört. Ist einfach so schön, die Generationen verschmelzen zu sehen, zu hören.Erinnerungen, neue Eindrücke. „… bei Rock am Ring, seh ich 6.000 Leute spring’n, trotzdem bin ich irgendwie so traurig…“ Jan Delay näselt. Udo nuschelt wie er es immer getan hat.

Damals schon. Anfang der Achtziger, Klassenfahrt nach Meran. Der Busfahrer, der Sohn des Busunternehmers, ein Freak, hatte ’nen Walkman. Ey. Das war… Unbeschreiblich. Musik zum Mitnehmen, überall hören. Jeder durfte mal. Mixed Tape. Nina Hagen und Udo Lindenberg. „Kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier…“ oder „Um mir ein Bett im Moos zu bauen…“

Das Leibgedächtnis, das Körpergedächtnis. Ein Geruch, eine Situation, ein Klang und die Leute in der Bibliothek im Oberstübchen fangen an zu laufen, zu raufen, mit Udo zu saufen. Eierlikör. Magic Moments. Radioflashs unterwegs. Ich hatte den Song gehört, als ich auf dem Weg zu meiner Mutter war. Formalitäten erledigen. „Trotzdem bin ich irgendwie so traurig…“ Udo. Mein Vater. Jan Delay. Alles eins. „…ich steh cool in Venezia, mit ’nem Drink in Harrys Bar…“ Da gibt es die Fotos auf der Rialtobrücke. Beim Papa an der Hand. Kleiner Blondschopf, Mädchenlocken, nackte Beine, Wollhose, dicker Windelpo. 1967. Blick nach oben. Papa. Es ist schön, wenn die Zeiten verschwimmen, wenn die Traurigkeit in die Erinnerung fährt, wenn das Lächeln färbt. Obsiegt.

Ich hätte euch hier gerne das Originalvideo präsentiert, aber das ist nicht von Jan Delay und Udo Lindenberg in Youtube eingestellt. Ein professioneller Live-Mittschnitt eines Konzerts auf dem Kampnagel in HH. Damit ist nicht klar, wer die Rechte hat und ich mag mir keine Abmahnung von einem dieser geleckten Abmahnungs-Rechtsanwaltshaie einfahren. Deshalb hier nur der Link. Viel Spaß. Udo Lindenberg feat. Jan Delay – Reeperbahn 2011 (What It’s Like)

Alea ACTA est oder alles ad ACTA?

Ich hatte lange keine Lust, mich hier im Blog politisch zu betätigen. Das letzte Jahr war unruhig genug und Christian Wulff hat mich nicht genügend inspiriert, um über ihn zu schreiben. Das überlasse ich gerne Spiegel Online, die das wunderbar machen. Wie ein Terrier hängt das Magazin dem BP an der Wade. Arme Socke, könnte man sagen. Muss man aber nicht und werde ich nicht. Das ist dann doch eher Zauberlehrling: Die Geister, die ich rief oder wie naiv kann ich als Politiker sein. Ich werde später auf Deutschlands bekanntesten Urlauber, Handynutzer, Schnäppchenjäger und Eigenheimbesitzer zurückkommen.

Zunächst aber ein anderes Thema. Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA, (dt. Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen). Wo Pirtaterie im Namen vorkommt, dürfen die Piraten natürlich nicht fehlen. Ich hatte mich im Stillen immer gefragt, was diese Partei für eine Daseinsberechtigung hat und weshalb da schon wieder Parteien gesplittet werden. Nun weiß ich es. Weil es einen Demokratiebereich gibt, der sich Internet nennt. Ein Universum, das so groß ist, dass Vasco da Gamas & Co. lossegeln, um Kolonien zu entdecken. Der kampf des 21. Jahrhunderts ist entbrannt, es geht darum, wer die Lufthoheit an sich reißt. Ich werde martialisch, kriegerisch, weil wir in aggressiven Zeiten leben. Irak, Afghanistan, Somalia, Ägypten, Jemen, Libanon, Syrien und WWW.

Nun kam letzte Woche Jim nach Hause. Er erzählte vom Geschichtsunterricht seiner neunten Klasse. 30. Januar 1933. Die Wahl, der Erfolg, der Brand des Reichstages, die Notstandsgesetze, das Ermächtigungsgesetz und fertig war die Diktatur. Deutschland hatte seine junge Demokratie aus den Händen gegeben. Demokratie gegen Diktatur eingetauscht. Der dämlichste Deal aller Zeiten. Heute fragt man sich mit der „Gnade der späten Geburt“: Wie konnte man nur so ausgesprochen dumm sein? (Gibt ja noch genügend Glatzen, die das immernoch für ein gutes Modell halten).

Wir unterhielten uns über Demokratie und wie so etwas passieren kann und aus meinem Kopf sprudelten die Erklärungsversuche des Standardprogramms. Mein Kopf will sich mit dem alten Scheißscheiß nicht mehr wirklich auseinandersetzen. Die Bilder der Entnazifizierungsfilme, die ich mit 13 in der Schule gesehen habe („Ein Tag im KZ“ vor der Frühstückspause – Danke auch!), reichen mir bis in die nächsten zehn Leben. Das Politikermantra „Das darf nie wieder geschehen“ ist eintätowiert. Ich habe verstanden.

Am nächsten Tag kam Jim dann: „Papa, kennst du ACTA? Die wollen das Internet zensieren und ein Großteil der europäischen Länder hat schon zugestimmt.“ Ich musste passen. Erzählte was von amerikanischen Gesetzen, die gerade gekippt würden und ich könne mir nicht vorstellen… Ich ging ins Büro, um zu arbeiten, da lag schon eine Mail von Jim im Postfach. Über eine Etage runtergeschickt. ACTA. Das Abkommen. Tatsächlich ein Thriller. Mit allem, was dazugehört. Geheimverhandlungen mit Lobbyisten.

Ich habe mich eingearbeitet, habe Spiegel Online zum Thema gelsen, Wikipedia. Las von Polen, wo die Hölle los ist wegen des Abkommens. Ich erinnerte mich an meine Geschichtslehrerin, die immer sagte, es gäbe in Europa kein freiheitsliebenderes Volk als die Polen. Auch wenn die sich in den letzten Jahren manchmal arg verwählt haben. Nun: Die Polen wissen aus ihrer Geschichte heraus, was es bedeutet, wenn Freiheit bedroht wird. Wenn man zwischen Großmächten eingekesselt ist, die einem ans Leder wollen. Einmarsch. Hand drauf. Fahne hissen. Claim abstecken. Aufteilen. Also zeigen sie bei ACTA eine allergische Reaktion. Sie sind das Indikatorpapier zur Aufdeckung schleichender Übernahmeprozesse.

Am Wochenende gingen also deutschlandweit junge Menschen gegen ACTA auf die Straße. Die Piraten organisierten, machten, taten, während die großen demokratischen Parteien versuchten zu verstehen, was das Internet überhaupt ist. Mich beschleicht das Gefühl: Da gibt es viele gewählte Volksvertreter/innen, die können das gar nicht denken. Die sind nicht eingestiegen und begreifen nicht, was los ist. Zudem sind sie arg beeinflusst von Lobbygruppen wie der Musikindustrie, die am liebsten Zäune aufstellen würden und Mauern errichten und Online-Gefängnisse – www.guantanamo.com.

Auf Netzpolitik.org erschien gestern ein interessanter Bericht, wie die Lobbygruppen arbeiten. Den Demonstrierenden wird vorgeworfen, sie würden „demokratische Institutionen“ angreifen. Super Versuch, das Mittel der Demonstration als apolitisch und konterrevolutionär zu geißeln. Hallo, wo leben wir?

Die Jungen, die, denen wir immer vorgeworfen haben, sie seien so apolitisch, die gehen auf die Straße. Sehen die Gefahr der Einschränkung des Internets durch Interessenpolitik, weil sie das Internet kennen. Mit ACTA hätte es wohl kein Wikileaks gegeben, weil das Copyright der veröffentlichten Unterlagen sicherlich nicht by Assange lag. Und was hätten wir dann alles nicht erfahren? ACTA ist der Einstieg, die schwammige Formulierung, der unbeholfene Erstling, der als Handelsabkommen getarnt ist und doch letztlich dazu taugt, Macht im Internet auszuüben. Big brother is watching you und der große Bruder bestimmt darüber hinaus. Chinesische Verhältnisse? Was wäre aus dem tunesischen und ägyptischen Fühling ohne ein freies Internet geworden? Bekommen da Leute kalte Füße? Lieber mal eine Hand drauf haben…

Ich persönlich freue mich sehr, dass es in Deutschland die Piraten gibt, die sich dem Thema annehmen und dass junge Menschen letztlich für Demokratie auf die Straße gehen. Internetfreiheit als die neue Pressefreiheit. Die Freiheit des Internets ist unantastbar. Solch einen Artikel gibt es noch nicht. Die Politik hat da ein paar Dinge noch nicht verstanden. Aus Unwissenheit? Weil die Akteure zu alt sind? Nicht auf dem Stand der Zeit? Hey. Hier wird gerade Geschichte geschrieben. Hier werden Weichen für etwas Größeres als den illegalen Musikdownload gestellt. Da kann man nicht mal eben ahnungslos das Händchen für etwas heben.

Schade, dass wir gerade keinen Bundespräsidenten haben, der da einschreitet und die Stimme erhebt. Denn: Wer würde ihm glauben? Wo ich mir schon einmal erlaube, politisch zu werden, möchte ich zum Abschluss gerne noch dafür plädieren, das Amt des Bundespräsidenten geeigneter zu besetzen. Muss ja kein Kind von Traurigkeit sein, aber ein Bundespräsident, eine Bundespräsidentin, der/die aus Überzeugung agiert. Nicht aus persönlichem, bereichernden Kalkül. Nicht raffen, geben.