Der Gedanken wegen
der leichteren Fahrt
der gepäcklosen Reise
Fury in the Slaughterhouse
In Leverkusen
an der Fabrik vorbei
in der Kurve zum Rhein
Der Blick durch zwei Strommasten
Giganten auf stählernen Füßen
Roboterversorger
Aliens
Hollywood 3D
Das Bild voll
hier
Gursky
Rhein II
ein Kuraufenthalt
Er sagte
Die Joggingstrecke
Das Kraftwerk wegretuschiert
Bliebe doch Zeit
später
in Düsseldorf
die Stelle zu suchen
bei Ostwind
Die News schalten sich ein
automatisch
stoppen die Wingenfelders
Der eine wohnt
Dörfer weiter
hinter Alice Schwarzer
Durban am Ende
der Müdigkeit wegen
ein Kompromiss
Bourban in Durban
Der Kongress tanzt nicht mehr
die Lichter erloschen
wie manches mehr
Ein langes Warten
bis ein steter Tropfen
verdampft
Düsseldorf
Tranströmer heute
Habe zwei Karten
brauche nur eine
Ela bei Zoe
des Lampenfiebers wegen
der Tanz am Nachmittag
muss mich sputen
und Ela kühlt
das Fieber
mit den Fingern der Anwesenheit
Der Weihnachtsmarkt
vor der Bühne
steht still
in Erwartung
Das Parkhaus
am frühen Morgen
dritter Advent
so leer
wie das kleine Haus
Entschuldigung
so ist das mit Lyrik
der Generalintendant
die Botschaftsrätin
die Schauspielerin
„Tranströmer wollte Präludium hören. Das Erwachen
ist ein Fallschirmsprung aus dem Traum. Sie las es
in Anwesenheit des Musikers und es war
als sei Gott im Raum gewesen.“
Ich schließe die Augen
höre Gedicht für Gedicht
die Bilder springen wie junge Katzen
auf der Leinwand hinter den Lidern
Manchmal fluten mich
die Worte
ein Erbe
meines Vaters
„In meinem Schatten werde ich getragen
wie eine Geige
in ihrem schwarzen Kasten.“
Tage könnte ich sitzen
Nächte dazu
in diesem dunklen Raum
schwarz gestrichen
nur Worte dürfen leuchten
im Leuchtturmdrehen
Weihnachtsmusik
vor dem kleinen Haus
Schauspiel
aus den Boxen
der Eisbahn
Voll
Die verlassene Tiefgarage
schenkt den Bildern Raum
projeziert an die
Wandflächen aus Beton
Mit dem Auto aus der Stadt
quer durch Weihnachtsmärkte
Coffee to go
Ein anderer Meister
für die Rückfahrt
Gabriel, Peter
Für Gursky
bleibt keine Zeit
die Ufer zu suchen
es wartet der Tanz
der Kinder
Allemal besser
als das ungelenke Geschiebe
in Durban
Am Abend
falle ich ins Bett
Neben mir
Bücher getürmt
Bölls Irisches Tagebuch
darüber
Tranströmer komplett
Mein Kopf sinkt auf den Stapel
die Wörter kichern
huschen aus den Deckeln in mein Ohr
klingen nach
gesprochen von Frauenstimmen
toben durch mich hindurch
mein Kopf
eine Tiefgarage
Hall und Schall
Diaprojektionswände
Das Meer, der Wald, die Seen
ohne Spiegelbilder
Schlafe
wache auf
Tranströmer
dezember 2011
Guten Morgen, Jens,
Musik, Bilder, Worte,
markante Orte,
bewegen Herz und Seele.
Personen, Gesicher, Leute,
im Hier und Heute,
versammeln sich in Deinem Kopf.
Gedichte, Lyrik, Poesie,
ihr Zauber endet nie,
verwebt sich in der Zeit.
Lyrische Grüße
Annegret
Hi Annegret,
danke für die lyrischen Grüße.
Wünsche dir einen schönen Tag
Jens
He he, Fury in the Slaughterhouse, das hätte auch von mir stammen können. Und ruft erinnerungen an die Gegend wach. Danke!
Hi Steffen,
Fury in the Slaughterhouse – die Band. Die Gegend um Leverkusen ist schon speziell. Die dicht befahrenste Autobahn Europas, der Kölner Ring, die A3. Und gerade immernoch Baustelle…
Herzliche Grüße
Jens
…Tage könnte ich sitzen
Nächte dazu
in diesem dunklen Raum
hören und horchen
mich wickeln
in Silbe um Silbe
verquickt
geborgen
im Fluss dieses Kokons…
Viele liebe Grüße
filo
Ja, die Silben. Der Klang der geschulten, erfahrenen Stimme. Was für ein Luxus. Was für ein Sinneseindruck. Worte. Die können so schön sein. Ein Kokon. Aufgehoben. Ich brauche einen Vorleser oder eine Vorleserin. Definitiv.
Guten morgen, Jens,
vorgelesen bekommen ist etwas ganz Schönes. Möglich, dass es die Lese- oder Erzählstimme Gefühle der Geborgenheit aus der Kindheit reaktiviert und dass viele von uns auch als Erwachsene gerne vorgelesen bekommen. Eine gut ausgebildete Stimme ist dann Luxus pur…
…Wird es deine Gedichte auch als Hörbuch geben? ;-))
Nie um eine Anregung verlegen… & mit lieben Grüßen
filo
Liebe filo,
das wäre schön – Hörversionen. Noch arbeite ich an einer gedruckten Version und einer öffentlichen Lesung. Da das alles nebenbei laufen muss und ich wirklich viel um die Ohren habe, ist das schleppend. Das feedback kommt sehr zäh oder überhaupt nicht. Das ist eine wirklich sehr anstrengende Überzeugungsarbeit. Aber ich bin im Gespräch mit verschiedenen Menschen. Mal sehen… Habe ja keine Not:)
Danke für die Anregung.
Herzliche Grüße
Jens