Taja, wie krieg ich das jetzt hin. So worttechnisch. Von der Headline auf die Landstraße hier in den Blog. Ihr müsst verzeihen, wenn das hier heute krass wird. Voll krass. Wenn ich das vermasele und vor den Baum fahre. Aber ich hab wenig gepennt. Gefeiert bis 6 Uhr. Köln, Altstadt. Mit den Jungs. Getanzt, getrunken, gelacht. Das Übliche. Dieses Mal haben wir ein Hotel gebucht, um nicht nachts irgendwie nach Hause kommen zu müssen. Ins Mercure eingecheckt. Weil wir das ein wenig verpeilt hatten, war am Ende ein Doppelzimmer über, das ich dann bekommen habe. Um heute Morgen drei Stunden darin zu pennen. Jungs eingepackt, Heimreise.
Wieder viel passiert die Nacht. Hangover. Auf der Rücktour vom Südstadtausflug so um fünf Uhr wurde plötzlich unser Taxifahrer geschlagen. An der Ampel riss ein Typ, der vorher aus dem Taxi geflogen war, die Tür auf und schlug zu. Ich saß vorne, bin direkt raus und hab die Polizei gerufen, die das Partyleben der Zülpicher Straße mit Mannschaftswagen absichert. Die haben sich den Schläger geschnappt und wir sind doch noch weitergekommen. Köln. Stadt. Halloween halt. Monster und Psychopathen…
Da bin ich doch auch immer wieder froh, wenn ich hier von der Autobahn zurück auf die Landstraße und damit zum Blogthema komme. Kurve gekriegt, könnte man sagen. Ich musste nämlich Zoe nach einem kleinen Schläfchen bei ihrer Herzensfreundin abholen. Auf dem Rückweg: Radio. 1LIVE. Die waren gut drauf. Zoe und ich flogen durch die Landschaft, swingten mit und freuten uns des Lebens. Ist so schön, wenn alles schön ist. Und locker und entspannt.
Dann plötzlich schrie Zoe. Kreischmäßig. Wie damals, als die Beatles nach Deutschland kamen und die erste Reihe Mädels kollektiv schreiend umkippte. Oder? Auj jeden Fall so ein Teeniekreischer. Denn im Studio waren TC und OG von Y-Titti. Das sind Youtuber, die Videopersiflagen drehen. Comedians. Youtuber. Im letzten Jahr waren sie sogar mit ihrem Hit “Der letzte Sommer” in den Charts. Y-Titti sind drei Jungs, die in Köln in einer WG wohnen, seit sechs Jahren Youtube-Clips drehen und seit zwei Jahren davon leben. Hut ab. Sie haben mit zwei Youtube-Kanälen eine Millionen Abonnenten. Ihr Sommerhit wurde fast acht Millionen mal geklickt. Morgen ist wieder FrY-Titti-Tag – dann kommt das nächste Video. Dieses Mal wird es um einen Sprung aus dem Weltall gehen.
Zoe hat beide Kanäle abonniert, alle Kids kennen Y-Titti und viele sind Fans. Wieder was gelernt. Und so durfte ich neben Zoe über die Landstraße dudeln, mich über ihr freudiges Gesicht freuen und dann nach Caligola mit “Forgive Forget”
Stop dreaming ’bout the good old times
You need to forgive, forget
You need to forgive, forget
Stop dreaming ’bout the good old times
You need to forgive, forget
You need to forgive, forget
auch noch die Red Hot Chilli Peppers mit “Can’t stop” und dann auch noch Pittbull mit “Don’t stop the party” hören. Ja, soll die Party niemals aufhören. Ach, noch ein wenig weiter feiern… Partyyyy. Bin dabei. Und morgen, ja, morgen dann, kommt eventuell präsidialer Besuch. Freu mich total. Party, Freude, Landstraße… Passt doch. Geht doch:)
Hallo Jens,
Du lebst aber gefährlich! Ich glaube, ich wäre vor Angst gestorben. Aber Du hast natürlich korrekt reagiert! Ja, nicht nur in der Großstadt leben Taxifahrer gefährlich. Auch im Ruhrpott werden Taxifahrer angefriffen. Nee, nee, dafür habe ich kein Verständnis.
Gut’s Nächtle.
Annegret
Hi Annegret,
für Angst war da keine Zeit. Die Tür flog auf, die Fauast ins Gesicht des Taxifahrers. Vorbei. Der Taxifahrer raus, hinter dem Mann her, ich raus, der Polizei zugerufen, dass der Mann den Taxifahrer geschlagen hat, damit der nicht bei Verfolgung durch den Taxifahrer ausrastet und es zu böserem gekommen wäre. Adrenalinmomente. Da standen wir also im fahrerlosen Taxi, die Ampel grün, die Türen weit offen. Wir haben dann das Taxi gewechselt, weil das natürlich alles ewig dauern konnte. Der neue Taxifahrer hat uns dann erzählt, wie die Polizei den Mann zu Boden geworfen und festgenommen hat. Der war ziemlich aggressiv. Halloween. Total betrunken, aber noch in der Lage, zu schlagen und zu laufen. Kurzer Schockmoment, aber dem Taxifahrer ist nicht wirklich was passiert, außer, dass nach solchen Attacken natürlich die Angst mitfährt. Ist doch Mist. Von daher denke ich es gut, dass der zumindest geschnappt wurde und es nicht einfach so möglich ist, zu schlagen und zu verchwinden. Vielleicht hilft es dem Schläger, über sein Aggressionspotenzial nachzudenken und zukünftig anders zu reagieren. Drücken wir ihm die Daumen.
Liebe Grüße
Jens