„The Power of Words“

Gestern habe ich hier im Blog über Basenfasten geschrieben. Daraufhin ist eine wilde Diskussion entbrannt, in der es für fiftyfiftyblog-Verhältnisse hoch her ging. Meistens herrscht hier ja eher eitel Sonnenschein. Nach der leidigen Homöopathie-Diskussion im Januar habe ich es auch eher vermieden, brisante Themen aufzugreifen. Das kann und will ich nicht leisten. Da kommt zu viel Unangenehmes rein. Bad Vibrations. Das war gestern nicht der Fall, aber ich hatte ein sehr angenehmes Erlebnis. In der Diskussion ging es so hin und her und es schienen Positionen zu entstehen. Ich hatte da tatsächlich keine Lust drauf. Denn Basenfasten hat viel mit Harmonie und Ruhe und zu sich kommen zu tun. Hätte ich also heimlich machen sollen. Denn neben der Nahrungsumstellung für ein paar Tage gehört da auch frühes Schlafen und Spazierengehen und zur Ruhe kommen dazu. Das ist ein Komplettprogramm. Entlastung.

Statt Harmonie tauchte also leichte Disharmonie auf. Die Götter, die ich rief. Egal. Doch dann plötzlich ein Sonnenschein. Wieder einmal diese Frau, die dann plötzlich aus dem Hintergrund auftaucht und ein Strahlen in den Blog trägt. Friede. Ruhe. Entspanntheit. Ich darf Sonia zitieren: „Hallo Jens, ich freu mich grad, denn dass der Mond genau richtig steht für’s Entgiften, hatte ich gar nicht auf em Schirm:-) Habe gestern emotional entgiftet, in dem ich einen aufregungsfreien Tag eingelegt habe. Und weil es mir so gut gefiel, mich über nix aufzuregen, habe ich heute gleich noch einen weiteren aufregungsfreien Tag drangehängt! Toll! Keine negativen Gedanken mehr reinlassen und stattdessen den ganzen Tag 5 gerade sein lassen mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht und mit vielen lockeren Momenten schön den Emotionalkörper durchspülen. Hach! :-)))))“. The Power of Words 1. Emotionalkörper ist ein Wort, mit dem ich mich eincremen möchte. Das fließt. Like it.

Hach! Easy. Das tat gut und war für mich in dem Augenblick die Antwort auf die Frage, weshalb ich eigentlich basenfaste. Denn diese Frage war tatsächlich in mir entstanden, was ja letztlich gut war. Und hier muss ich mich bei Gitta aufrichtig bedanken, dass sie mich damit konfrontiert hat. Thanx! Sonst hätte ich einfach das Programm durchgezogen, hätte aber auf das Begleitprogramm verzichtet. Den Prozess des Entspannens, des emotionalen Reinigens, des Enlastens, Abwerfens, des breiten Grinsens, wie Sonia es ausdrücken würde.

Und so bin ich froh, dass das gestern so gelaufen ist. Denn darüber bin ich auch darauf gekommen, eine alte Meditation auszugraben. Sie gehört in meiner buddhistischen Linie zu den Grundübungen und ist ein Reinigungsritual. Diese Diamantgeist-Meditation habe ich heute Morgen sehr, sehr genossen. Harmonisch. In dieser Meditation geht es um die Visualisierung eines Reinigungsprozesses. Jahrhunderte alt. Dann kam ich an meinen Schreibtisch, habe Twitter geöffnet und erhielt ein weiteres Geschenk. Quirina hat mir getwittert, dass sie ein Gedicht veröffentlicht hat. Das hat mir sehr gut gefallen, passte in der Innerlichkeit und ich möchte es euch vorstellen: Tee Stunden.

Und auch damit noch nicht genug. Gestern war ich nach Sonias wunderbaren Kommentaren auf Tumblr gelandet und bin dort einem weiteren Zeichen begegnet. Ein Video, das eine Followerin gepostet hatte. Ich liebe Tumblr als kurze Entspannung zwischendurch. Da kann man scrollen bis zum Sankt Nimmerleinstag. Es kommen immer neue Texte, Videos, Fotos – das Beste aus dem Netz von Usern zusammengetragen und kopiert und weiterempfohlen. Bei einem Video blieb ich hängen. Ich klickte und schaute es mir an. Es heißt „The Power of Words“. Es wurde auf Youtube hinterlegt und bislang 8.382.961 mal angesehen. Es zeigt, wie wichtig es ist, zur Ruhe zu kommen, hinzusehen (so man sieht), hinzufühlen und den Alltag mit einer gewissen Sensibilität und Sensitivität zu begehen. Here we go:

Youtube-Infos zum Video:

„This short film illustrates the power of words to radically change your message and your effect upon the world. At Purplefeather we provide powerful, optimised web content to get you noticed online. Homage to Historia de un letrero, The Story of a Sign by Alonso Alvarez Barreda Music by: Giles Lamb http://www.gileslamb.com Filmed by www.redsnappa.com Director Seth Gardner.“

Thanx, Seth Gardner.

Alles muss raus: Basenfasten nach Wacker

Wacker, Wacker, eh, eh. Ach, ne. Falscher Film. Heute kein Fußball und nix WM. Anderes Thema: Basenfasten nach der wacker-methode®. Heute beginnen Ela und ich damit. Erster Akt war heute Morgen der Ersatz des koffeinfreien Cappuccinos durch einen Basentee. Gerade war Vollmond, das heißt, wir haben jetzt abnehmenden Mond, was für das Fasten und Basenfasten gut ist. Dann gibt der Körper besser ab. Und darum geht es – um Reinigung, Entgiftung und vor allem Entsäuerung.

Früher haben wir komplettes Fasten eingelegt, wo wir tagelang nix gegessen haben. Das ist aber während des Alltags ein wenig problematisch, weil einem anfangs die Kräfte flöten gehen. Danach ist man zwar bärenstark, aber währenddessen ziemlich kraftlos. Also sind wir auf Basenfasten einmal im Jahr umgestiegen. Da dürfen so Dinge wie „Karottensuppe mit frischen Pfifferlingen“ oder „Carpaccio von Kohlrabi an Gemüsedressing“ gegessen werden. Was nicht basisch ist, bleibt weg: Nudeln, Reis, Kaffee, Bier, Rotwein…

Es gibt – Gott sei dank – einige Energiespender, die basisch sind – zum Beispiel Kartoffeln und Bananen. Das rettet und hilft über den Tag. Wer sich über Basenfasten nach der wacker-methode® informieren möchte, kann das hier tun. Auf der Seite gibt e auch den Basometer 3.0, der zu jedem Lebensmittel grünes oder rotes Licht gibt. Könnt ihr ja mal testen, wenn es euch interessiert.

Weshalb wir das machen? Es tut gut. Nicht während des Basenfastens, weil das schon anstrengend ist und das Weglassen Verzicht bedeutet. Aber aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass ich mich nach dem Basenfasten immer leichter, besser, freier fühle. Und es ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Essgewohnheiten zu checken. Was sich da über das Jahr alles so eingeschlichen hat an kleinen Zwischendurch-Schweinereien, die Glück versprechen, auf Dauer aber kontraproduktiv sind. Hier mal ein Snickers, da mal ein Magnum classic. Ist ja O.K. Ich merke nur, dass ich mit jedem Basenfasten einer konsequenteren gesunden Ernährung näher komme. Und die ist tatsächlich einfach besser, weil sie uns unterstützt. Der Mensch ist, was er isst. Zum Teil zumindest.

Bei uns gibt es gleich Banane und heute Mittag eine Brokkolisuppe und Salat mit Champignons. Ich hoffe, ich habe euch nicht den Appetit verdorben. Wenn ihr Lust habt, auch zu fasten, ist zur Zeit noch eine gute Möglichkeit, einzusteigen. Des Mondes wegen. Besorgt euch das Buch von Sabine Wacker, kauft ein paar basische Lebensmittel und gutes Wasser ein und los. Alles muss raus…

Neu: Miele men – die Waschmaschine für echte Kerle

Männer sind, nun ja, Männer. Frauen würden vielleicht sagen: speziell. Zumindest anders als andere Kinder. Zur Zeit verdichten sich in meinem Leben die Anzeichen, dass es im Laufe der Evolution des Mannes zur Entwicklung des bislang unentdeckten B-Gens gekommen ist. Das versteckt sich als Macht im Hintergrund irgendwo zwischen dem Sozialgen, dem Sexualgen, dem Fußballgen, dem Biergen, dem Jobgen, dem Papagen usw. In regelmäßigen Abständen zeigt sich das B-Gen. Wenn Männer aufeinandertreffen und das Gespräch in Richtung Maschinen und Motoren abdriftet. B wie Benzin. Benzingespräche. Dann liegt ein Hauch Tankstellenduft in der Luft.

Was ist passiert? In meinem momentanen Leben? Was führt mich zum Schreiben über Benzingespräche? Drei Dinge sind geschehen, die mich genauer hinsehen lassen. Erstens: Jim, mein Sohn, wie die meisten von euch bereits wissen, war das erste Mal mit Kumpels in Köln. Per Bahn. Ziel: Cinedom. Film: Fast & Furious Five. Es geht um Kerle und richtig fette Karren mit Nitroeinspritzung und Turboturbos und, und, und. Jungs eben. Krachen lassen. Vollgas. Lärm, Speed, Adrenalin.

Zweitens: Gestern hatten Ela und ich das Vergnügen, über die Autobahn zu fliegen. Wir hatten einen Präsentationstermin im weiteren Westen Deutschlands und sind mit unserem Webspezialisten gefahren. Der meinte: Ich hole euch ab. O.K. Sein Gefährt: Ein Dodge Charger (genau der auf diesem Foto!). Aus Amerika importiert. Böses Gesicht, breite Reifen, auf der Motorhaube so einen fetten Luftkanal. PS 420, Hubraum 6,1 Liter, Höchstgeschwindigkeit 280 km/h (das sind die Eckdaten und Rahmenbedingungen eines echten Benzingespräches). Auf der Rückfahrt nach erfolgreicher Präsentation haben wir dann den kleinen süßen Charger getestet. Auf dem Tacho stand: 270 km/h. Unser Fahrer hatte es mit einem Audi A8 RS (Race Sport) aufgenommen. Leider hat der einen Biturbo, was ihn ein weniger schneller macht. Egal. Die 270 Sachen haben mehr als gereicht. Hat auch nur zu einem Durchschnittsverbrauch von 16,1 Litern geführt.

Drittens: Zuhause fand ich dann einen Blog-Kommentar, der ziemlich lustig war. Ich hatte im April den Beitrag „Weshalb Kerle Probleme mit Waschmaschinen haben“ geschrieben. Den hatte ich kürzlich über Twitter neu gepostet und es hatte ihn eine Frau entdeckt und ihrem Mann vorgelesen. Die beiden haben sechs Kinder und teilen sich den Haushalt. Der Mann hat, wie ich, eine Wäscheallergie. Das WäAl-Gen. Nun kam die Idee auf, diese häusliche Wäschebehandlungsabneigung irgendwie zu umgehen. Und da ist der Gedanke entstanden: Die Miele men. Chrom, tiefer gelegt, mit Hebeln zum Schalten, so dass die Aufheulen kann. So ein richtiges Kerlsteil, das rattert, stinkt und einfach Spaß macht. Eine Waschmaschine mit Charakter, mit Form, mit Eleganz, mit Sonderlackierung und Bierdosenhalter.

Ich meine, das muss Mann zu Ende denken. Das ist der Einstieg in die Menisierung des Haushalts. Plötzlich wären Waschmaschinen und Staubsauger Kultgeräte. Nicht mehr sachlich weiß oder schlauchig langweilig in der Silence-Ausführung. Man müsste beim Saugen aufpassen, keinen Wheely hinzulegen oder in der Steilkurve um den Fernsehsessel herum (so den noch jemand hat) nicht rauszufliegen. Kerlshaushalt, Herausforderungen, messbare Leistungen. Wettrennen!!! Waschcontest! Ich hab die Wohnzimmerstrecke in 17 Sekunden gesaugt. Boah! Ich brauch neue Schlappen für meinen Dyson. Und Alufelgen – sieht cooler aus. Macht mehr Spaß! Rollenklischee werden kreativ in Emanzipation 2.0 umgesetzt. Ich meine, es gibt doch da gerade die Tendenz oder den Versuch, Mathematik und Naturwissenschaften weiblicher zu gestalten und über neue feminisierte Lehrkonzepte zu verkaufen. Weshalb dann nicht die Menisierung im Haushalt? O.K. Aus dem Kabuff für die Haushaltsgeräte müsste man Schrauberwerkstätten machen. Vielleicht im Waschkeller? Aufbocken der Waschmaschine in 4,5 Sekunden und dann schneller Reifenwechsel… Mann – in Sachen Emazipation ist noch viel drin und das männliche B-gen könnte der Schlüssel sein, nun endlich auch das Thema Teilen der Hausarbeit nachhaltig zu knacken. So einfach ist Leben!

Chaos eines temporär Alleinerziehenden (CETA)

O.K. Ich gebe es zu. Ohne Ela ist es nicht ganz so einfach. Wenn fiftyfifty als fifty funktionieren soll, läuft das nicht so rund. Alles ist ein wenig eckiger und schwieriger. Tendenziell. Also nicht wirklich wirklich. Versteht ihr, was ich meine? So anders eben. Ganz exakt anders. Da muss man sich dann mal raus stehlen. Die Dinge anders machen. Den Plan B aus dem Schuppen holen und ganz groß aufpumpen und wegfliegen. Tatsächlich habe ich heute den Speicher leergefegt. Alle Wäsche von der Leine. Runtergetragen. Nach dem Kochen und dem Rechnen der Textaufgaben (Dreisatz heißt jetzt Pfeilrechnen!) mit Zoe und der lockeren aus der Hüfte heraus Überwachung von Jims schulischen Nachmittagsaktivitäten. Jungs sind manchmal so schwer zu motivieren. Ich sage nur: WÄSCHE.

Die war dann dran. Wem gehört dieser besch… kleine Socken, der seinen besten Freund verloren hat? Oder vielleicht hat er ihn einfach zurückgelassen. Reitet ohne mich weiter… In der großen dunklen Trommel oder gar irgendwo im Nirwana zwischen Edelstahl und Gummidichtung, also genau an dem Ort, wo Socken, wenn die Zeit gekommen ist, hingehen, um zu sterben. In dunkler Einsamkeit. Sagt bloß, ihr habt euch darüber noch nie Gedanken gemacht? Herrje, was stellt ihr denn den ganzen lieben Tag so an? Das ist Gegenwartsphilosophie. Reales Gespür für die Überwesentlichkeiten der Zeit.

Die WÄSCHE hat mich geschafft. Volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zoe hat sich derweil verpieselt. Russisch mache ich heute Abend. Die Lehrerin hat gesagt, vor einem Test lernt man besser abends. Schon wech. Aus der Tür raus. Och, nö. Hallo. Ich stehe hier mit diesen Unterhosen und verzwirbelten T-Shirts, quäle mich durch ineinander verwachsene Kinderhosen, schaue, wo ich diese duseligen Stapel neben dem Spül in der Küche noch unterbringen kann und die junge Lady dampft einfach ab. Fersengeld. Boah, was für ein Gespür für Hilflosigkeit. Hatte sie Test gesagt? TEST? Und weg ist sie. Meine Güte.

Jim rettet mich. Kannst du mich mit dem Auto zum Judo fahren? Die Antwort lautet: Nein. Theoretisch. Wegen der Umwelt und der Junge muss ja mal lernen, sein Fahrrad zu benutzen und überhaupt selbständig zurecht zu kommen. Da muss man dann auch mal hart sein. Papa! Ich hab keine Lust, mit dem Fahrrad zu fahren. Und nachher den Berg wieder rauf. Gut, Junge. Ich fahr‘ dich. Man muss ja auch mal Fünfe gerade sein lassen und überhaupt dieser ganze autoritäre Erziehungsscheiß, da muss man auch mal Zeichen des Friedens setzen, erzieherische Sonnenblumen zum Blühen bringen und über seinen Schatten springen und nicht den Dicken machen und die Wäsche hinter sich lassen. Rettung. Der Junge weiß, wie’s läuft. Muss man sich schon mal keine Gedanken drum machen, wie der durch’s Leben kommt.

Und wenn ich schon mal da bin, unten im Dorf, kann ich gleich den Hunni von der Bank holen, den ich mir gestern aus der Summe des Autoverkaufs geliehen hatte, weil ich die beim Fußball dem Trainer geben musste, der die dem Bomber gibt, seinem Chef, der für unser Team das Hotel auf Norderney- fett in die vier Jahreszeiten – gebucht hat. Gestern war ich irgendwie zwischen all den Sachen nicht zur Bank gekommen. Kommt ihr noch mit? Da seht ihr mal, was ich hier so ganz allein alles zu bewältigen habe. Dann noch schnell in den Discounter. Ein wenig in den Angeboten stöbern – zur Erholung. Miste. Diese duselige Laptoptasche entdeckt, die Jim eigentlich haben will. Billig, billig dran zu kommen. Nö, dann muss ich nach dem Training mit ihm dahin und die ansehen. Wie soll denn das bitte schön jemals mit der Wäsche klappen? 10 Milliarden Socken. Und nachher lachen sich wieder alle schief, weil ich alles durcheinander gebracht habe und nur meine Socken im richtigen Fach liegen. Zu 83 %. Immerhin. Egal. Vom Discounter mit den ganzen Einkäufen zurück – Kinder, es gibt wieder Milch und damit auch Kakao, ist euer Vater nicht einfach unschlagbar? Ein Held? – und weiter Wäsche falten.

Wer trägt denn hier so viel Zeugs? Ich muss da mal einen männlichen Kleiderordnungs- und Wäschewechselplan machen. Am besten in Excel und dann in Powerpoint, dann kann ich der Familie das präsentieren. Wer wann was anzieht und wie schmutzig etwas sein muss, damit sich das Kleidungsstück ein Recht auf Wäsche erstunken hat. Vielleicht ein Rabattsystem und Belohnungen für überlanges Tragen von Jeans zum Beispiel? Einmal doppelten Nachtisch für eine ganze Woche tragen. Geht doch.

Jim vom Judo abgeholt, Wäsche Wäsche sein lassen, wieder zur Bank mit Jims Kontokarte, damit der Junge lernt, wie man sich Geld einteilt und wie das beim Abheben automatisch auf dem Konto weniger wird (das ist übrigens der zentrale Haken!!!). Zum Discounter und nach Hause. Jetzt muss aber mal Zeit für familiär Zwischenmenschliches sein. Es gewittert zwar gleich, aber wir fahren trotzdem rauf auf den Modellflugplatz und schauen uns den Sonnenuntergang an. Papa, und was ist mit Russisch? Heidanei! Auch das noch. Wenn man mal eine gute Idee hat.

Mitnehmen, einfach mitnehmen. Kriegen wir auch noch hin, wäre doch gelacht. Und irgendwann klappt das auch mit der Wäsche. Meine Güte, der Hund muss ja eben auch mal raus und ein wenig Spaß haben. Mit den Kindern und dem Papa toben. Wie schön. Viel besser als Wäschefalten. Das gefällt den Kindern. Da sieht man mal, wie antifamiliär die Nummer mit der Wäsche ist. Da liegen wir also auf der rosafarbenen Hundedecke – wieso hat keiner unsere schöne Piknickdecke eingepackt? (ach ja, Ela ist nicht da!) – ich trinke ein Bier, fotografiere die Kinder, die Welt und meinen Hund und Jim bringt Zoe Russisch bei. Lernt er auch noch was. Genial. Das ist Erziehung mit System. Da wird alles, was da ist, genutzt und positiv umgesetzt. Ich sollte ein Buch schreiben, einen Erziehungsratgeber: ZEIT FÜR KINDER, NICHT FÜR WÄSCHE!

Dann kam das Gewitter. Fotos im Kasten, Bier im Tank, Russisch in der Rübe. Picknick beendet. Kinder im Bett. Fast. Die rutschen einem so durch die Finger, sage ich euch. Nun gut. Wäsche gefaltet und verschrankt. Fotos bearbeitet, gebloggt und getumblrt. So. Ciao.

S.O.S – Papa in Not!

Ela ist weg! Nix fiftyfifty. Für drei Tage ist sie bei Pia auf der Burg. Schon lange geplant, also keine Krise oder „dem ist die Frau abgehauen“ (so heißt das dann doch, oder?). Ela besucht einfach ihre Freundin. Sie hat ihren Rechner mitgenommen und auf der Burg das Turmzimmer bezogen. Hat sich ins Netzwerk reingedübelt und ist dort online. Jetzt mailen wir uns. Heimlich verliebt. Mit kleinen Küsschen und so. Teenagerliebe. Hach!

Das heißt also: I’m the captain. Habe so halbwegs alles (so ca. 33 %) unter Kontrolle und alles, was nicht so klappt wie normal, kehr‘ ich mal lieber unter den Teppich. Sonst macht sich Ela noch Sorgen, die da vielleicht mitliest. Huhu! Jim ist heute zu Hause. Der hatte gestern Jugendfeier in der Schule – also so eine Art freichristlicher Konfirmation. Eine Aufnahme in die allgemeine Christengemeinschaft ohne Anbindung an eine spezielle Kirche. Das kann er dann nach Belieben noch früher oder später machen. Heute darf er sich ausruhen.

Ist auch notwendig, weil er das Wochenende mit der Feier beschäftigt war. Die Jugendlichen haben als Zeichen des Abschieds von der Kinderzeit jeweils einen Kindertisch aufgestellt. Jim hatte da sein Kleinkindfotoalbum, sein Kuscheltier, Kinderschuhe, eine Laptop-Präsentation mit Kinderbildern und das Baby-Armbändchen aus dem Krankenhaus präsentiert. So süß. War der mal klein. Zur Feier gehörte es, dass alle Jugendlichen der „Gemeinde“ etwas vortragen. Als Zeichen des Erwachsenwerdens, Verantwortungübernehmens. Jim und ein Freund haben einen Song komponiert, getextet und in Begleitung ihrer Gitarren vorgetragen. Wie singt Culcha Candela: Hammer. Hatten die beiden heimlich gemacht. Ein Song über das Abschiednehmen und die Zukunft. Auf Englisch. Gestern Abend dann – nachdem wir vorher in Köln essen waren und von dort Ela verabschiedet hatten – bekam Jim Kopfschmerzen. Jetzt ist er wieder fit und hat für mich den Cooper-Spaziergang übernommen.

Denn ich musste unser neues Auto anmelden. Also ein gebrauchtes neues Auto. Wieder ein Kombi. Mit funktionierender Klimaanlage – wie angenehm. Also habe ich heute Morgen erst Zoe zur Schule gebracht, dann die Kiste angemeldet und danach Jim mit Frühstück versorgt. Und gearbeitet, mit Kunden telefoniert und jetzt zwischendurch diesen Blogartikel geschrieben. Der fehlte ja noch. Dann müsste ich eigentlich noch Wäsche falten, Betten machen, durch die Wohnung fegen… Desweiteren stehen kochen und Zoe abholen an. Und dann muss ich noch das neue Kennzeichen hinten anbringen – dummerweise drehen die Schrauben durch. Die alten Kennzeichen musste ich quasi abreißen. Shit. Und: Mit Zoe Hausaufgaben machen. Mein großer Bruder hat das große Vergnügen, dass seine Frau aktuell sechs Wochen eine Kur absolviert. Gute Sache, weil sie mit schwer- und schwersterziehbaren Kindern und Jugendlichen arbeitet. Ich denke, das schlaucht. Da ist es besser, sich ab und an eine Auszeit zu nehmen.

So, ihr Lieben, ich kehre zurück zur Arbeit. Heute schreibe ich einen SEO-Text. SEO heißt Search Engine Optimization. Der Kunde möchte, dass möglichst viele Kunden über Google zu ihm auf die Seite kommen. Da müssen die entsprechenden Keywords in gewisser Häufigkeit fallen. Das ist Texten mit Handschellen und Taschenrechner. Egal, dann eben SEO. Die Sonne scheint ins Büro, ich habe ein Schokocroissant und einen Cappuccino im Bauch und die Sonne scheint wunderbar in den Raum. Macht’s gut. Euch eine schöne Woche.