1. Mai. Tag der Arbeit. Frei. Dann mal ein Hoch auf die Arbeit. Ich habe sie auf einer kleinen Wanderung durch die Landschaften der Umgebung gefeiert. Allein unterwegs. Viveka musste arbeiten. Herr Cooper war heute Morgen bereits familienintern anderweitig gebucht. Zu spät gekommen. Die Nacht war lang, in den Mai getanzt im Dorf unten. Zu Fuß durch die Nacht zurück.
Mittags habe ich mir dann die Kamera geschnappt und bin los. Fernab der Wege. Querfeldein. Über Wiesen, durch Wälder, ein kleines Stück an der Straße entlang. Ich musste feststellen: Wir haben zu wenige Bezeichnungen für all diese Grüntöne. Moosgrün, Grasgrün, Dunkelgrün, Hellgrün… Da war doch die Sache mit den Inuit, die 100 Bezeichnungen für Weißtöne haben sollen. Oder ist das ein Märchen?
Die Natur ist gerade so schön. Von den Bildern her für mich die schönste Zeit des Jahres. Alles so frisch, klar, prall, saftig, wachsend, sprießend, jung, optimistisch. Die Wiesen stehen hoch mit vollem Blatt. Jetzt schon. Bald kommt der erste Schnitt, dann ist es Aus mit den vom Löwenzahn gelb leuchtenden Wiesen. Viele Löwenzähne haben sich schon in Pusteblumen verwandelt, von denen ich heute einige weggepustet habe. All die kleinen Fallschirmspringer im Wind.
Und die tanzenden Schmetterlinge. Zitronenfalter, Pfauenaugen und so kleine weiße mit stylisch hübschen Flügelspitzen in Orange. Die lassen sich leider nicht fotografieren – fliegen einfach weiter.
Zwischendurch habe ich all diese hübschen, zarten Triebe fotografiert. War das schön. So viel Zeit zu haben. Kein Termin, der drängt. Einfach gehen, schweigen, schauen, knipsen. Kurz vor meinem Ziel, einer kleinen Ausflugs-Schankwirtschaft (eigentlich nur eine kleine Holzhütte), bin ich noch in ein Sumpfgebiet geraten, dass zudem von umgefallenen Bäumen schwer passierbar gemacht wurde. Klettern, schauen, wo man hin tritt. Auch wieder so viele Grüntöne. Sumpfgras, Moose.
Jetzt sitze ich auf meinem Bett, bin also nach einigen Stunden wohlbehalten zurückgekehrt, und warte auf einen Hamburger vom Grill, den mir Jim angeboten hat. Bin gespannt, ob er dran denkt. Machts gut, einen schönen Feiertag noch.
Hallo Jens,
wirklich schöne Aufnahmen. Die Natur ist gerade voll aufgedreht. Alles ist so schnell so schön grün geworden. Ich mag das sehr!
Wir waren heute auf Krankenbesuch mit meinem verstauchten Fuß, dem kein Schuh paßt. Unterwegs mit schlappen grauen Schlappen. Das Opfer hat einen Trümmerbruch (Oberschenkel), als Folge eines Sturzes von der Leiter beim Streichen einer Tür. Was ist dagegen schon ein verstauchter Fuß.
Schöne Maigrüße
Annegret
P.S.: Mein Wetter-Gedicht muß noch etwas warten. Der Kopf hat gerade viel zu tun.
Hallo Annegret,
ich hoffe, deinem Fuß geht es wieder besser. Die Natur bereitet momentan viel Freude – auch wenn es kalt ist. Als letzte hat die Eiche vor unserem Haus ausgeschlagen. Da bleibt sie konstant und wetterunabhängig. Die ersten Blätter kommen Anfang Mai. Vorne, Richtung Süden. Bald ist sie groß und grün.
Das Wettergedicht:) Bin gespannt.
Liebe Grüße
Jens
Lieber Jens,
die Inuit haben x- Bezeichnungen für den Schnee (Fräulein Smillas Gespür für Schnee). ;-)
Hier im Süden juchzt die Natur in vollen Tönen :-) der Löwenzahn als Sonnen und Löwenmähnen auf der gleichen Wiese, gestern gesehen… und die Tulpenfarben schmelzen im Sonnenlicht bis sie bis zum nächsten Frühling verschwinden. Gestern mit Leihhund unterwegs (auch Labrador) die Hundedame von stattlichen 10 Jahren wälzte sich wie ein Welpe durch die Wiesen voller Blumen. Für Hunde müssen die herrlichen Düfte ja wahrlich Räusche auslösen ;-)…
Danke für deine schönen Frühlingsbilder, manche Pflanzen tragen richtige Gesichter ;-)
Schönes Wochenende wünsch ich Dir!
LG
Danièle
Hi Danièle,
ja, da habe ich das wahrscheinlich auch gelesen. Der Kopf voller Infos. Hier ist es jetzt gerade kühl, aber immer noch sehr schön. Dieses viele frische Grün. Die Blüten der Bäume sind nun weg und so allmählich dürfte das in den Sommer übergehen. Schon wieder Mai. So schnell.
Herr Cooper ist jetzt 9 Jahre alt, benimmt sich oft aber auch noch wie ein junger Hund. Das ist der kindliche Charakter der Labradore – das macht sie so sympathisch.
Liebe Grüße
Jens