Bilder, die kein Schwein mehr sehen will

Rote Kapelle_red

Sorry!

Ja, es ist ein Dilemma. Ich meine, ich würde euch gerne Hoffnung machen, Optimismus versprühen, euch in Welten entführen, in denen der Himmel voller Geigen hängt. Und was mache ich? Raube eure Zeit. Belästige euch schon wieder mit Schnee- und Winterfotos. Aber. Was soll ich tun?

Wir leben im gleichen Wetterraum. Werden gemeinsam geplagt. Ihr. Ich. Kälte. Schnee. Immer noch alles weiß hier. Heute Morgen hätte es mich gleich drei Mal fast von der Straße gehauen. So Scheiße glatt war das. Kein Vergnügen, wenn man so auf den Graben zurutscht und sich loslaufen sieht, um den Bauern mit dem Traktor zu holen. “Entschuldigung, ich weiß, sie melken gerade. Ist ja ihr Job. Nicht immer ganz leicht, wegen dieser beschissenen stagnierenden Milchpreise und den Discountern, die die Preise drücken. Ich weiß. Wirklich. Probleme. Aber wo wir gerade beim Thema Probleme sind, wissen Sie, was mir gerade passiert ist…”

Ich musste da durch, ihr müsst da durch. Am Wochenende war ich draußen unterwegs und heute auf dem Rückweg von der Arbeit geriet ich mal wieder in diesen kältegetriebenen Sonnenuntergang. Die Kamera auf dem Beifahrersitz. Wie der Colt des Cowboys. Schussbereit. In die Bremsen. Rutsch. Ups. Kein Peng, Schepper, Knall. Gerade noch im Feldweg zum Stehen gekommen. Geht doch. Knips. Hier also einige Fotos. Ihr müsst ja nicht. Nur so ein Angebot. Keinerlei Verpflichtung. Wenn nicht, klickt einfach weg. Is O.K. Ciao.

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Schnee_Schild_red

Rote Kapelle_Cooper_red

White smoke on the water…

Boje_red

… a fire in the sky.

Er ist 76, also etwas jünger als mein Vater. Der wäre am 26. März 79 geworden. Papa und der neue Papst. Ein Argentinier, der sich Franziskus nennt, ein Herz für die Armen hat (heißt es) und sich in Argentinien gegen die Homo-Ehe gestellt hat (las ich).

Gestern Morgen war ich am See entlang gefahren. Die Sonne stieg auf, das Thermometer raunte mir Minus-11-Grad ins Ohr. Ups. Das sind immerhin 28 Grad Unterschied zu den kürzlich gemessenen 17 Grad. Das ist für mich und meinen Körper eine echte Klimakatastrophe. Egal. Am Abend vorher hatte ich gelesen, dass sich die Kardinäle in Rom eingeschlossen haben in die Sixtinische Kapelle. Großes Aufsehen, der Petersplatz voller gläubiger Menschen, die Schweizer Garde im Einsatz. Hoffen. Bangen. Wünschen. Ein wenig auch eine WM. Wer wird Papst? Nach Deutschland. Endlich ein afrikanisches Land?

Merkwürdigerweise hat mich diese Papstwahl innerlich ergriffen als hätte ich was damit zu tun. Keine Ahnung weshalb. Gestern Morgen hatte ich am See angehalten, hatte den Morgen bewundert, den über dem See in der Kälte aufsteigenden Dampf. Weißer Rauch. Smoke on the Water. Headbanging im katholischen Jugendzentrum. Rumknutschen und so. Damals. Erinnerung. Es ist doch irgendwie alles miteinander verbunden, zumindest manchmal.

Abends beim Yoga lag ich am Ende der Stunde auf meiner Matte in der glücksbringenden Entspannungsphase und driftete mal wieder weg in das Land der unbegrenzten Freiheit, das keine Sternenbannerfahne hat. Wutsch. Ciao. Schönen Tach noch. Als ich zurückkam durch den Channel gleißenden Lichts (lasst mich mal ein wenig übertreiben:) ), dachte ich an die Konklave. An den Nebel vom Morgen und den schwarzen Rauch, der schon mehrfach aufgestiegen war. Warum? Keine Ahnung. Hatte ich im Kopf.

Später warf ich den Rechner an, Mails checken, facebook, Blog, Spiegel Online. Da war er. Franziskus der Auserwählte. Ein sechsundsiebzigjähriger Argentinier auf dem jetzt alle Hoffnung liegt. Ich meine, wenn sie einen so alten Mann wählen, der wohl auch schon gewisse Gebrechen vorzuweisen hat (weshalb sein Vorgänger Tschüss und Auf Wiedersehen gesagt hat), dann muss der doch was haben. Eigentlich spricht doch schon das Alter gegen ihn. Mit welcher Amts-Zeitspanne wird gerechnet? Das geht wohl eher in die Richtung einer mittelfristigen Beschäftigung. Wir werden sehen.

Persönlich wage ich zu hoffen. Möge Franzikus die Kraft haben, die Kirche nach vorne zu bringen. Möge er ein großes Herz für die Menschen haben, möge er für sie leuchten, ein Vorbild sein und die Kraft haben, die katholische Kirche ins Rollen, in die positive Bewegung des menschlichen, sozialen Fortschritts zu bringen. Meinen Segen hat er, wenn ich das mal respektlos sagen darf, weil mir zumindest seine Namenwahl gefällt. Wir werden sehen. Möge der Himmel leuchten über uns.

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Na endlich:)

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Meine Güte, herrjemine, was war das für ein langer, kalter, dunkler Winter. Da willste dich glatt hintern Zug werfen. Jedes Jahr dasselbe Spiel. Cold and dark. Über Monate. Und dann, plötzlich sind sie da, die Wildgänse oder Kraniche. Die Zugvögel.

Eben bin ich raus an die Luft. Feierabend. Restsonne tanken, da konnte ich ihren Gesang hören. Vielleicht ist es auch nur ein Schnaufen vom Himmel herunter – “wann sind wir endlich da, ich muss mal Pippi, ich will nen Eis” oder so. Auf jeden Fall ist es schön, sie da oben zu sehen und zu wissen, dass sie die 1 nicht grundlos an den Himmel malen. Sagen wir einfach mal, das ist die positive Seite des digitalen Codes, die verheißungsvolle Seite, das Positive, das Licht. Yeah.

Is mit eigentlich auch egal, Hauptsache, es wird hell und warm. Schritt für Schritt. Nicht zu schnell, damit es nicht gleich wieder vorbei ist. Wollen wir ja auch nicht, gelle. Nach den Frühlimgsboten warte ich dann jetzt mal auf die Frühlingsgefühle und mach mir dann Gedanken, was ich damit anstelle. Heute Abend gehe ist erst einmal zum Yoga – hier aus dem Theatersaal unserer Alten Schule, in dem mein Büro wohnt, heraus in das Klassenzimmer, in dem seit neustem die yoga-sku:l untergebracht ist. Besser geht’s nicht. Und als Hausbewohner und Mitbewohner der Lehrerin darf ich sogar einfach so teilnehmen. Yogamatten und alles was man so braucht, Gurte und Kissen und Klötze, sind da, ich muss nur mein Deckchen und meine Klamotten mitbringen. Am Ende der 90 Minuten werde ich dann unter der Decke im SCHAWASSANA (keine Ahnung, wie das geschrieben wird) liegen und vom Vogelzug träumen – frei und relaxt wie eine Wildgans, die aus dem Sonnenuntergang heraus fliegt. Oh Mann, da hat mich wieder die Kitschmuse geküsselt. Sowas.

Ja, denn man viel Spasss sattt überhaupt und insbesondere mit dem Frühling und den Gefühlen und so. Lasst euch gehen, gebt euch hin, freut euch und macht YOGA:) In der yoga-sku:l sind noch ganz wenige Plätze frei, wenn ihr mögt und in der Gegend wohnt. Is gut, professionell, engagiert, nicht zu ernst und überaus befreiend im körperlichen und geistigen Sinne. Ich muss los, umziehen, Deckchen holen und noch eine ganze Kleinigkeit essen (soll ich nich, mach ich aber wegen Hungi-Hungi). Tschüssi. Da klingelt das Telefon. Textauftrag. Auch gut. Donnerstagmorgen gebucht. Passt. Mann, bin ich heute geschwätzig. Tirili. Das ist der Frühling. Boris und Isabel bauen auch schon an einem neuen Nest. Direkt über dem Alten. Jetzt aber SCHLUZ.

Ein Blick auf und in die Villa Hügel/ Essen

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Ich mag Essen. Die Stadt, den Baldeneysee. Von dort schaut man auf die Villa Hügel, über die ich im letzten Jahr in der Biographie von Bertolt Beitz gelesen habe. Ich habe eine Freundin besucht, wir sind am See entlang geschlendert und wieder habe ich die Villa vom Hügel herab durch die Bäume blinzeln sehen.

Also sind wir raufgefahren, haben uns beim Wachmann an der Pforte zwei Tickets gekauft und sind vorgefahren – auf den Parkplatz. Den Weg sind schon viele Persönlichkeiten gefahren – nun also auch wir. Die Sonne schien überraschenderweise und es lag andeutungsweise ein wenig Frühling in der Luft. Schöne Bilder in einem schönen Park. Knips.

Drinnen eine Ausstellung rund um die Geschichte der Firmen Krupp und Thyssen. Es gab viel zu lesen, wozu ich keine Lust hatte. All dieses Wissen, all diese Zahlen und Stammbäume und Fotos von Familienmitgliedern. Gähn. Die Straßen auf dem Weg zur Villa waren schon mit Kruppschen Vornamen verziert. Arnoldstraße, Eckbertstraße, Klausstraße, Haraldstraße. Fehlte nur die dicke Berta. Scherz beiseite.

Mir war nicht nach Lesen und Ausstellungsobjekten. Mich haben vielmehr Details interessiert. Die vielen Kronleuchter, riesige Vorhänge, das gebogene Glasdach. All so Dinge, die im normalen Leben so nicht vorkommen und von daher besonders sind. Hier eine Auswahl der Dinge, die meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben.

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Lampe_Villa Hügel_red

Vorhang_Hügel_red

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