Beck’s löscht Männerdurst

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Friday:) Yippie ey yeah.

Und: Ein schönes, kühles Feierabendbier. Von Beck’s. Ob ich hier Schleichwerbung betreibe? Nein, das ist keine Schleichwerbung, das ist maximal offene Werbung. Hab ich zwar nix von, aber man kann ja auch mal ‘ner Brauerei was Gutes tun. Auch, wenn sie neben den B’s für Bremen und Beck’s ein weiteres in Anspruch nimmt: Belgien. Herrje. Die Belgier haben den Laden gekauft. Schon vor langer Zeit. Aber da wir ja alle im Herzen Europäer sind…

Kürzlich. Genau genommen gestern. Da fuhr ich durch Köln und schaute mir all die schönen Bilder links und rechts und über der Straße an. Und plötzlich. Zappadau. Eine große Beck’s-Flasche auf einem Plakat. Nur: Irgendetwas war anders. Das Etikett. Retro. Eine besondere Edition. 140 Jahre. Happy Birthday.

Nun muss ich sagen, dass ich die Marke Beck’s mag. Wegen des Segelbootes und wegen der grünen Flaschen. Sieht so schön schick aus. Und dann, ja. In Italien ist Beck’s das teure Importbier. Das Edelbier. Normalerweise trinkt man Peroni oder Moretti. Aber. Also wirklich. Dieses italienische Bier ist schon sehr süffig. Öffnet man dann die grüne Flasche, schaut aufs Meer, sieht die Sonne versinken, Segelboote am Horizont verschwinden und trinkt den ersten, kühlen Schluck – ja, da ist er, der Moment. Ein inneres
Sail away.

Dieses Bier hat einfach eine wunderbare Story. 1873 gegründet und dann von Bremen in alle Welt verschifft. Ich sehe Windjammer, Matrosen in Wind, Wetter und Sturm. Geschunden, unterwegs im Ungewissen, nicht wissend, ob sie jemals wieder… Gebete in der Kajüte, Fluchen an Deck, Befehle, Skorbut, Tränen, Streit, Schlägereien, Männerliebe, Glücksspiel, Zeitvertreib und das schlechteste Essen, das man sich vorstellen kann. Pampe, Brei, schlecht gespültes Geschirr. Und dann? Und dann? Ein Beck’s! Ausgegeben vom Koch, gehütet wie das Gold in Fort Knox. Verteidigt mit Küchenmessern und Waffengewalt. Wie sehr sie sich nach einem Rausch sehnen. Nach Klettern in den Wanten im Starkwind, den durchnässten Klamotten auf der Nord-Ost-Passage, den an Hanfseilen beim Segelreffen blutig gescheuerten Händen. Ein Moment des Glücks. Nur für sich. Die Lippen umfassen zart Glas oder Flasche, der Kopf neigt sich leicht nach hinten. Bier. Frisch, bitter. Im Mund halten, den Augenblick auskosten, dehnen, weiten. Die geschlossenen Augen, das Lächeln, der Moment.

Nun. Diese Flasche dort oben im Blog war in allen Häfen der Welt, ist mit untergegangen, war die letzte Ration, Hoffnung, Freude.

Mein Vater mochte kein Beck’s. Er hatte einmal, früher, viel früher, bei einer Keilerei eine grüne Flasche auf den Schädel bekommen. Das waren noch Zeiten, als Beck’s Männerdurst löschte und echte Männer sich betranken, um die Fäuste fliegen zu lassen, um sich mit blutigen Nasen zu versöhnen und hoch die Tassen und weiter im Takt und morgens bei Sonnenaufgang Eier braten bei irgendwem… Was für eine Nacht.

Mir gefällt dieses Retro-Etikett sehr. 140 Jahre alt. Bier brauen und Brot backen, das können sie, die verfluchten Deutschen, die doch immer irgendwie wieder auf die Beine kommen und zurück in den Hafen. Sie sind schon merkwürdig, manchmal, aber auch Himmelhunde. Weiß Gott.

So. Und jetzt? Schönlau, lande mal, wie Frau Viveka sagen würde. Ich meine ja nur. Ich freue mich über eine schöne Kampagne und eine tolle Marke, die so viele Geschichten in sich trägt. Es geht doch nichts über Authentizität. Die haben Glück, die Werber und Markenmenschen, die die grüne Flasche umsorgen dürfen. Da ist ernten angesagt. Mitnehmen, was eingezahlt wurde.

Die Flasche ist übrigens eine Limited Edition. Gibt es nur im August. Danach isse wieder weg. Wie schade. Gleich werde ich noch eine trinken. Am Feuer mit meiner Liebsten. Viveka kommt. Ich werde die Feuerschale beladen, das Feuer ohne Anzünder entflammen, wir werden dort sitzen, auf’s Meer schauen, die Segelboote ziehen sehn, die Gesänge der Seemänner hören und in Italien sein. Vorne, direkt vorne am Meer, dort, wo es am Schönsten ist, wo das Plankton im Mondlicht grün leuchtet. Habt ihr das mal gesehen? Unglaublich schön. So grün, wie ein Glühwürmchen oder eine Flasche Beck’s im Sonnenlicht. Und die Wellen summen, und die Fische neigen ihre Köpfe aus Ehrfurcht und der große Wagen im Nordwesten steht still, als würde er zum Einsteigen laden. Hossa.

Ich wünsche euch ein schönes, schönes Wochenende. Lebt, liebt, weitet die Grenzen des Lebens. Ciao.

P.S. Die Headline ist natürlich nicht auf meinem Mist gewachsen. Ein Zitat. In den Sechzigern war das der Werbespruch des Hauses. Da wusste Bauknecht noch, was Frauen wünschen…

The AMERICAN DREAM in Italy

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Zurück in Levanto.

Zumindest gerade hier. Ein wenig erinnern. Auf dem Bett abhängen. Heute Morgen habe ich die Kids mit nach Köln genommen. Ich hatte zwei Kundentermine, sie Karten für die gamescom. Wahnsinn. 1. Publikumstag. 10 Uhr. Sie haben ihre Sachen bei Jens deponiert und ich habe sie dann kurz vor dem Messegelände rausgelassen. Überall junge Menschen. Die Zoobrücke voller Zocker. Junge Burschen in T-Shirts mit wilden Aufdrucken. Peng, Peng, Ratatata. Autoschlangen. Gameswahn.

Ich habe mal für Electronic Arts gearbeitet. SIMS, FIFA und einige Egoshooter stammen von denen. Ich habe die Spiele für den Handel vor dem Erscheinen beschrieben. Ich wusste dann immer, was neu ist. In den Foren habe ich mir die Sprache gezogen und dann die Spekulationen gelesen, was wohl so neu sein wird – während die Infos auf meinem Schreibtisch lagen. Skurril. Die Games-Generation. Vielleicht wird die Bundestagswahl 2021 mit Joysticks ausgespielt. Battlefield Bundestag – den Etat der anderen Parteien zerbomben. AMERICAN DREAM.

Levanto 2013. Dort hat ein Graffiti-Wettbewerb stattgefunden. Alle drei Jahre werden unter den Torbögen der alten Eisenbahntrasse, die mitten durch die Stadt führt, die Wände mit neuen Graffitis versehen. Im Rahmen eines offiziellen Wettbewerbs. Wandverschönerung. Und: Es gibt ein Thema, dem sich die Künstler stellen müssen.

Der Sohn einer Freundin von Viveka, die in einem kleinen Dorf oberhalb Levantos wohnt, wollte teilnehmen. 13 ist er. Filippo heißt er. Netter Bursche. Gutes Grinsen. Und er hat eine gute Freundin, Margherita, die Sprayerin ist und sich Soni nennt. Jung sind die beiden. Sie haben sich vorbereitet, haben die Rückseite des Gartenhauses besprayt, haben sich angemeldet. Filippos Mama wollte ihm den Untergang ersparen und meinte, sie sollten doch erst einmal sprayen lernen und dann in drei Jahren… Hey. Wenn man 13 ist, dann sind drei Jahre ein gefühltes halbes Leben. Sie haben Kohle zusammengekratzt, die Anmeldegebühr von 25 Euro bezahlt und sich was überlegt.

Filippo hat die Farben besorgt, auf die er als Wettbewerbsteilnehmer im örtlichen Farbenladen 10% Rabatt bekommen hat. Waren trotzdem insgesamt noch 37 Euro. Abstottern. Wieder ein gefühltes halbes Leben. Der Wettbewerb rückte näher, die beiden hatten sich was ausgedacht, der Startschuss fiel am Morgen und nach zwei Stunden war ihr Graffiti fertig. Drei Tage später waren dann auch die anderen soweit, die sich etwas mehr Zeit gelassen hatten.

Spannung. Jurysitzungen. Abwägungen. Tja. The winners are: Soni and Filippo. The AMERICAN DREAM war wahr geworden. Du musst nur an dich glauben, heißt es in den Hollywood-Schinken immer. Stimmt doch. Das Foto oben zeigt das Werk der beiden. Der verbeulte Eimer als Quelle des Dreams, die Sterne wie Flausen im Kopf schwebend, das Meer mit dem Delphin, Levanto.

O.K. Ich gebe zu, ich war auch skeptisch, anfangs. Aber als ich die fertig gestaltete Wand gesehen hatte, war ich dann auch really deeply impressed. Es ist so schön, Talente zu sehen. Junge Menschen mit Gaben. Hoffnung. Optimismus. AMERICAN DREAM. Gefällt mir gut. Schön laut, schön bunt – so wie bei uns in der Werbung. Knallen muss es halt. Jung. Wild. Leidenschaftlich.

Und wisst ihr, was die beiden gewonnen haben, neben einem Schulterklopfer des Bürgermeisters? Ein Abendessen. Samstagsabends in einem Restaurant am Meer. Fillipo & Soni. Ich könnte heulen, so schön ist die Vorstellung. Geht’s noch romantischer?

Es ist Wahlkampf und keiner geht hin

Spürt ihr was? Ist da Politik in der Luft? Nix.

Ich meine, hey. Bundestagswahl. Vier Jahre ad acta. Aus, vorbei. Nun können wir ‘nen Strich drunter machen, zusammenzählen, überlegen, handeln. Aber? Nix. Die CDU liegt vorne, die FDP kommt rein, die SPD dümpelt, die Grünen können nix ausrichten, die Piraten entziehen Stimmen, die AfD auch, die Sonstigen sind mit 4% recht stark und das war’s.

Klar, ich meine, der Herr Steinbrück ist nun wahrlich kein Ruck, der durch’s Land geht. Germany steht in Europa wie Persil am Himmel (glaubt man), die NSA-Affäre geht allen am Po vorbei und die Sache mit Griechenland steht eh in den Sternen. Angie ist momentan so unangefochten wie der FC Bayern München. Auch wenn der Gerd nun in Detmold in den Wahlkampf eingestiegen ist und rumpoltert. Da tut sich nix mehr. Selbst wenn Angie beim Ladendiebstahl oder Sex mit Tieren erwischt würde, sie bleibt. O.K. So isses. Manchmal ist Demokratie eben auch langweilig. Da bewegt sich nix.

Ich erinnere mich an den 06. März 1983. Das war rund ein Monat vor meinem 18. Geburtstag. Helmut Kohl löste Helmut Schmidt endgültig ab und blieb dann eine ganze Weile. 16 Jahre. Dann musste was passieren, es passierte etwas, Schröder wurde dank Flutwelle knapp wiedergewählt und dann zerlegte sich die SPD ziemlich rasch. Wie unter Schmidt, dem die FDP abhanden gekommen war. Deutschland scheint ein Land für CDU Kanzler/innen zu sein, weil SPD-Kanzler den Hang haben, zurückzutreten oder an Vertrauensfragen zu scheitern. Selten kommt es zur natürlichen Abwahl im Vierjahresmodus. Da geht immer vorher schon was schief. Steinbrück hätte so ein Potenzial des Ausharrens. Die Ruhe des Abwartens. Die Politik der ruhigen Hand, die Schröder in er ersten Legislaturperiode noch ein wenig falsch verstanden hatte. Schnarch.

Nun. Demnächst ist also Bundestagswahl. Ich werde Briefwahl beantragen, weil mir alles andere zu aufwendig ist, wo das Ergebnis eh schon feststeht. Bin einfach nicht da. Klar. Gähn-Demokratie. Bin gespannt, wie die Wahlbeteiligung ausfallen wird. Ich denke, schwach. Was macht ihr? Wählen? Alternativ-Programm? Grillen? Abwarten, Tee trinken? An mir fliegen die Plakate nur so vorbei. Ich könnte überhaupt nicht sagen, wer für was steht. Außer das Übliche. Ziemlich schwammig. Eigentlich ein allgemeines weiter so. Oder habe ich was verpasst? Hat da irgendwer was richtig Spannendes auf der Menükarte? Ideen gar?

Ein Land ohne politischen Diskurs. Im Westen nichts Neues. Was ist das nun? Ein gutes Zeichen? Ein böses Vogelzeichen? Leben wir im Polit-Luxus, in er demokratischen Comfort-Zone oder läuft einfach was schief? Wo steht dieses Deutschland im August 2013? Wisst ihr, ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Da kommt nix an. Und schlimmer noch: Irgendwie interessiert es mich nicht. Mehr. Als wär ich auf Polit-Valium. Irgendwie habe ich das Gefühl, das geht vielen so. Oder?

Thank God It’s Friday:)

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Leute, Leute.

Was für eine Woche. Samstagmorgen in Levanto den Kram in die Karre geschmissen, aufs Dach gezurrt, auf die Anhängerkupplung geknallt, ab in den Supermercato, Panini holen, Prosciutto cotto, fromaggi, Coke für die Youngguns und ab. 15 Stunden Autobahn inklusive Stau vor dem Gotthard und Entscheidung, den Pass zu nehmen. Meiner Familienkutsche habe ich den Bolts-Spruch “Quäl dich du Sau” in die Lüftung geflüstert. Und so schob sich unser Transporter langsam den Berg hoch, als würden wir gut gedopt nach Alpe d’Huez hochkraxeln. Irgendwann in der Nacht bin ich dann mit leichten Wahnvorstellungen im kompletten Colarausch in der Heimat eingetrudelt. Die Bande, drei Jungs, haben gepennt…

Raus aus der Kiste, rein ins Bett, raus aus dem Bett, ran an den Schlauch. Alles auspacken, abspritzen. Zelte, Kisten und vor allem die Surfsegel und das Board. Zwischendurch meinen Arm versorgen, der nach dem Angriff einer Killer-Feuerqualle auf offener See schön vor sich hin puckerte. Sah wirklich übel aus, wie ein verheilendes Einschussloch mit fetten Entzündungsspuren. Die Jungs beim Fußball am Montagabend haben nicht schlecht geguckt. WAS HAST DU DENN GEMACHT? Mittlerweile, so ohne Salzwasser und Campingstaub geht’s allmählich wieder. Was einen nicht umbringt… Hat auch nur weh getan, als mich das Vieh erwischt hat. Leider deutlich weit draußen. Ich hatte kurz die Sorge, was jetzt so passieren würde, wenn es der Arm mal eine Zeit lang nicht mehr tun würde. An Land hat das dann zwei Stunden so verdammt Scheiße-weh-getan, dass mir schlecht wurde. Dann gings. Ola.

Hier also mein Feuerquallen-Tipp auf Basis eigener Erfahrung (In diesem Urlaub hat es mich am Bein, an der Hand, am Unterarm und in der Achselhöhle erwischt – mit einem Messer im Rücken geh ich noch lange nicht nach Hause). NICHT MIT SÜSSWASSER abwaschen! Nicht mit den Händen reiben. Auf der Haut sind so kleine Bläschen, die mit dem Gift der Qualle gefüllt sind. Das Gift oder die Säure lässt sich wohl mit Essig neutralisieren, wenn die Bläschen noch nicht geplatzt sind und das Zeug sich auf der Haut verteilt hat. Damit das nicht geschieht, kann man die Bläschen in der Sonne trocknen bzw. vertrocknen lassen und dann mit Salzwasser und Sand abreiben. Es geht eben darum, so wenig wie möglich von dem Zeug auf die Haut und in die Haut zu bekommen. Ich hatte zu meinem persönlichen Vergnügen die volle Ladung, weil sich diese Tentakel wohl einmal komplett durch meine Achselhöhle gezogen hat. Super gelaufen. Dann habe ich die Bläschen unter der kalten Dusche am Strand wunderschön platzen lassen und dann ging die Party so richtig los. Wobei: Als es mich auf dem Meer erwischt hat, da dachte ich schon, der weiße Hai hätte mit freundschaftlich die Schulter abgebissen. Nun. Alles wird gut, alles ist gut. Mein Papa hat immer gesagt: Wenn du krank bist, das geht. Wenn du doof bist, das bleibt. Habe ich schon erwähnt, das mein Papa es nicht so mit poltischer Korrektheit hatte, das aber mit einem guten Herzen mehr als wett gemacht hat?

Das war also der Einstieg in die Woche, auf den das Abarbeiten und Lesen und Verarbeiten und Löschen von 450 Mails folgte sowie der 100%-Einstieg in die laufenden Projekte. So habe ich schon wieder die Finger ordentlich fliegen lassen und fahre mit meinem Kopf zwei Schienen. Still remembering und Vollgas. So freue ich mich heute, das Freitag ist und das Wochenende – Viveka kommt, yippieh – vor der Tür steht. Also heute noch Texte und ein wenig Steuer. Muss. Ts.

Morgen blasen wir mit 14 Leuten zur Gartenattacke, werden alles rund ums Haus auf Vordermann bringen inklusive Gartenhaus und am Abend mit allen, die es interessiert, bei Freunden Italienfotos schauen. Großes Juchhu. Zwischendurch habe ich noch ein Fußballturnier, damit es nicht langweilig wird. Und nächste Woche dann… Ach, denken wir erst einmal ans Wochenende und freuen uns. Ne. Euch allen viel Spassss satttt mit Sonne und dem ganzen Gute-Laune-Gedöns-Krams. Ciao, ciao. Ach.

P.S. – Hier kommt gerade Jims Videobriefing zur Gartenattacke rein – da muss man sich nur noch ‘ne Zahl aussuchen und los:)

Irgendwie alles so Italien…

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Ciao.

Wer hier öfter ist, ich meine, schon lange, so die letzten Jahre, der weiß… Der Typ, der hier schreibt, hat so ein Italienproblem. Ist er nicht dort, denkt er dauernd dran. War er dort und kommt zurück, hängen die Gedanken zurück. Dann werden die Fotos gezeigt, die Geschichten erzählt und all das findet kein Ende. Erinnert ihr euch an diese Fernreisen-Diavorträge von früher? Klaus vor den Pyramiden. Klaus mit dem ägyptischen Reiseführer. Klaus in einer Oase. Klaus auf dem Basar. Klaus trinkt ein Bier. Klaus lächelt. Und Klaus nimmt kein Ende… Und äh, ich glaube, schade eigentlich, mein Bus fährt, überhaupt hab ich so ein Gefühl, dass mein Haus brennt und ich mal weg müsste. Toller Diavortrag, Klaus. Super Reise. Bisten echter Weltenbummler. So kosmopolitisch und so. Tschüss auch, bis die Tage. Viel Spaß noch. Bis neulich. Ja, so einer bin ich. Nur eben Italien statt Ägypten. So in etwa. Allerdings heiß ich nicht Klaus.

Tja. Müsst ihr durch. Ihr esst gerne Pizza, Lasagne, mögt Espresso, Fiat 500, italienische Schuhe, vielleicht. Und was ich euch zu zeigen habe, ist nun auch nicht das Schlechteste. Ich meine. Tatsächlich ja, es gibt Schlimmeres.

Für mich ist es momentan nur schwierig, irgendwie einen roten Faden in diese grün-weiß-rot gefärbte Brille zu bekommen. Wo fange ich an? Wo höre ich auf? Es ist ein wenig verflixt. Seit Montag arbeite ich. Samstaggnachmittag noch oben auf dem Gotthard, Montagmorgen im Office. Finger fliegen lassen. Projekte abarbeiten. Schreiben. Denken. Als wäre nichts gewesen. Gar nichts. Dabei war so viel. Nun gut, die Welt kann nicht auf einen Herrn Schönlau warten. Sie dreht sich weiter, lächelt, klopft mir auf die Schulter und flüstert “Mach dir keinen Kopf, Baby. So läuft das. Ich drehe mich und wer mit will, der schwinge die Hufe. Avanti-Galoppi.” Ts.

An dieser Stelle nun habe ich eine Fotoidee. Endlich passiert mal was in meinem Kopf. Der ist blogtechnisch so träge. Herrje. Da habe ich Geschichten, Material und der macht Siesta. Liegt noch am Strand. Trinkt Cappuccino, Aperol, Peroni. Aus 0,66l-Fässern. (Unter uns: In Italien italienisches Bier zu trinken, hat einen gewissen Kultstatus, aber. Ganz ehrlich? So ein echtes deutsches Bier, so ein Becks zum Beispiel, hey. Aber. Ich versuche mir verstärkt abzugewöhnen, wählerisch zu sein. Nehmen, wie es kommt.)

Das Karussell-Foto vom Wellentag. Dunkle Wolken, ein rosafarbenes Karussell und Musik von Elvis Presley. Sehr skurril die Szenerie.

Karussell_red

An dem Tag ist auch das Foto vom Surfbrett oben entstanden – auf dem Rückweg von der Promenade zum Strand und ab in die Piper-Bar, die ich dieses Jahr wenig frequentiert habe. Lieber mit Viveka sitzen. Irgendwo im nirgendwo. Egal. Dummes Zeug reden. Geschichten erfinden. Lachen. Was haben wir gelacht. Mann. Heia Safari.

Ich meine, wo ich jetzt schon mitten im Wellentag gelandet bin, da nutze ich die Gelegenheit und schiebe hier noch zwei Fotos rein. Zwei Paare. Eines älter, eines jünger. Beide trotzen den Wellen. Die einen professionell, die anderen standhaft – eine lange Zeit schon. Gemeinsam. Komme, was wolle. So sah’s aus und ich zog meinen Hut, der eine Mütze war. In gelb, von Zoe. Eines ihrer Geburtstagsgeschenke, das sie mir öfter geliehen hat. Bis die Tage, vielleicht schaffe ich es doch noch, zu landen (Muss allerdings noch nicht unbedingt sein. :)

Brandung2_red

Salvataggio_red