Ich habe hier den Film American Beauty schon erwähnt. Es ist die Szene meines cineastischen Lebens, die mich scheinbar am Nachhaltigsten bewegt hat. Ein Hinterhof, eine Plastiktüte im Spiel des Windes. Der Film hält inne, nimmt sich einer Metapher an und lässt diese Tüte hierhin, dorthin bewegen. Man könnte denken, es wäre ein Geschubse oder ein getrieben Werden oder einfach ein sich in die Situation ergeben.
Als ich den Film sah, als die Szene kam, war ich gebannt.
Ich hab später Fotos geschossen. Tumbling. Dinge, die fallen. Das Fallen hat eine Bedeutung. Es ist verbunden mit dieser Tüte aus dem Film.
du fällst nicht
glaubst es nur
die weiche weiche nacht umhüllt dich
wie ein warmes warmes vlies
und wenn du doch fällst
schreibt der wind des falls
dir die gänsehaut
in jeden winkel deines körpers
Nun habe ich kürzlich über das Früher geschrieben. Diese Reise zurück. Dieses Zimmer. Nun. Viele Jahre später habe ich ein neues Zimmer. Eingerichtet, aufgehübscht. Mein Lebensmittelpunkt. Am Wochenende nun waren zwei Dinge geschehen. Einmal, ich saß auf meinen Bett, da hat die Sonne den Mühlenberg gegenüber erhellt. Peng, Licht an, weg. Kurzer Augenblick. Dann hat die Birke im Bild vorne links zwei Blätter auf mein Dachfenster geworfen.
Die hängen dort, imitieren auf der Glasscheibe ein langes Fallen, heben sich von den Wolken ab und spielen TUMBLING. Metaphern des Lebens. Bewegung. Damals. Heute.
Ein Wollknäuel wickelt sich ab, zieht Fäden, von hier nach dort, verbindet die Zeiten. Es ist ein Flug, always.
Hallo Jens,
ja, das Leben ist ein Auf und Ab, ein Fallen und ein Wieder-Aufstehen. Heute hier – morgen dort.
Letzteres erinnert mich an den Liedermacher Hannes Wader. Als unsere Tochter noch ganz klein war, war ihr Vater oft unterwegs auf Montage. Das war dann unser Montage-Song für unsere Tochter, den wir ihr gemeinsam vorgesungen haben. Auch wenn sie es nicht verstehen konnte, hat sie sich gefreut, wenn ihre Eltern ihr dieses Lied vorgesungen haben.
Heute hier, morgen dort
Bin kaum da, muss ich fort
Hab’ mich niemals deswegen beklagt
Hab’ es selbst so gewählt
…
Ja, wo sind sie hin, die Zeiten?
Liebe Grüße,
Annegret
Hallo Anngeret,
ach, wie schön klingt das. Die unvergessenen Rituale. Wo die Zeiten hin sind? nehmen wir an, sie wärmen uns auf den Festpletten in unserem Kopf – mit Bildern der Erinnerung.
Liebe Grüße
Jens
Und sie wärmen unser Herz!