little sorry:)

Tja, was war das denn? Der Blog war offline an meinem Geburtstag, als sollte ich eine Auszeit nehmen. Die Firma 1&1 aus Montabaur, die so nett ist, all die Texte und Bilder für mich in einem Datenregal zu lagern, hatte problems. In der Tat. Ich kam nicht rein und konnte ihn auch nur sporadisch aufrufen.

Die freundlichen Mitarbeiter der Hotline (alle mit russischem Namen und entsprechendem Akzent, wo mögen die sitzen?) sprachen von einer Attacke auf WordPress-Blogs, die seit Tagen laufen würde. Verrückt. Ich meine, wer greift denn einen fiftyfiftyblog an und was wollen die von mir und Herrn Cooper? Klauen die Hunde, oder was? Hundebilder? Gedichte? Landschaftsaufnahmen? Komisch, komisch, dieser Cyberspace.

Nun scheint alles ausgestanden und wir sind wieder da. Yippie! Ich begrüße sie recht herzlich zur Wiederaufnahme unseres kleinen Unterhaltungsprogramms. Viel Spaassss:)

Fällen oder fallen?

Baum_fällt_red

Er oder ich?

Er ist, war, ein Ahornbaum. Wir beide sind lange Zeit gut zurecht gekommen, bis er mir über den Kopf gewachsen ist. Genau vor mein Fenster und inmitten des freien Blicks auf den Mühlenberg. Der Baum war noch gar nicht so alt, hatte sich aber iregndwie in den letzten Jahren explosionsmäßig ausgebreitet und breit gemacht. Erst denkt man, ach, der kleine Baum, und plötzlich, scheinbar wie über Nacht, sind die Teile groß.

Das Problem bislang war, dass er nicht auf unserem Grundstück stand. Ich hatte mal mit meinem Nachbarn gesprochen, als der Baum noch in den Kindergarten ging, und er hatte sich nicht trennen wollen. Nun wollte er Bäumen auf unserem Grundstück ans Leder, äh die Rinde, und so kam es zum Deal.

Als wir auf Schiermonnikoog waren, hatte die Säge gesprochen. Alle Bäume weg, nur der Ahorn nicht. Weil er ein Problembaum war. Er stand direkt neben einem Carport, was aus einer Fällaktion schnell einen Versicherungsfall macht. Mein lieber Nachbar hatte alles versucht. Das RWE, dem der Baum zu nah an die Stromleitung kam, hatte auch schon ein wenig geschnippelt. Der Baum stand wirklich ungünstig.

Dieses Wochenende hatte ich mir nun vorgenommen, den Blick auf die Alpen und das Meer frei zu schneiden. Es kommt der Tag, da muss die Säge sägen. Weil fällen im Sinne von unten abschneiden und Rums nicht ging, blieb nur das Runtersägen von oben. Ganz oben, für meine Begriffe. Rund elf Meter.

Baum_oben2

Es war schon schwierig, die Leiter anzustellen. Die musste ich auf einen Holzstapel setzen und über einen Spalt (zwei Meter runter) an den Baum fallen lassen. Hochgeklettert, festgezurrt. Genauso, wie mich auch. Klettergurt, Seil, Karabinerhaken, Zack. Es war Freitag, es regnete, der Wind ließ den Baum wackeln. Der erste Ast fiel bzw. er fiel nicht, ich habe ihn an einem Seil herabgelassen. Das war ein ganz schöner Eiertanz. Dort oben stehen, Seile befestigen, nachdenken, was nach dem Sägen passiert? Wo fliegt der Ast hin, wo stehe ich, wo ist das Stromkabel? Puh.

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Ich hatte Respekt. Und ein wenig Schiss. Erstens, weil es sauhoch war, zweitens, weil ich so etwas erst einmal gemacht hatte. Wie ihr seht, ist alles gut gegangen. Am Samstag in der Früh bin ich hochgestiegen, habe mich angeseilt und lange überlegt. Der große Ast über der Stromleitung. Sehr schwer vom Gewicht her, sehr doof von der Position her. Letztlich habe ich ihn unten eingesägt, habe ihn mit einem Spanngurt vom Kabel weggezogen, abgesägt und am Dach des Carports vorbei heruntergelassen.

Mittags war der letzte Ast abgesägt und es stand nur noch der Stamm, den ich zusammen mit einem Nachbarn und dessen Seilwinde in zwei Schritten gefällt habe. Jetzt ist der Baum weg und der Sommer kann kommen. Kein grünes Blättermeer mehr, dass sich in den Weg stellt. Ein schöner Blick. Wie früher.

Ich wünsche euch eine schöne Woche. Ciao.

P.S. Fotos: Jens K. Danke:)

YES!

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Einfach mal JA sagen. Ich meine, is ja nicht so populär, JA zu sagen. JAsager sind Warmduscher. So allgemein genommen. Also ist das NEIN – man muss auch mal NEIN sagen können – irgendwie ein Hauch wertiger. NEINsager sind vermeintlich stärker. Auf den ersten Blick. Oder eben einfach nur wütender oder schlechtgelaunter. Wie mans im Einzelfall nimmt. Eben nicht zu allem JA und Amen sagen. Das impliziert: Wer JA sagt, muss auch B sagen. Quatsch, wieder falsches Sprichwort. Wer JA sagt, ist schwach. Alles Unsinn natürlich, weil das JA-Wort wiederum hoch im Kurs steht. Und letztlich muss man eh entscheiden, in der Situation. Nur auch hier gibt es, das möchte ich eigentlich sagen, den konventionellen JA-NEIN-Reflex, bei dem wir erst einmal automatisch ein wenig zum NEIN tendieren. Abwarten, Tee trinken, JA kann man immernoch sagen.

Für mich ist heute ein JA-Tag. Nicht weil ich im Rewe preiswerte No-Name-Produkte mit dem Namen ja kaufe, sondern weil es ein schöner Tag ist. JA. Und das empfinde ich nicht nur, das wurde mir auch schriftlich bestätigt. Mit einem YES-Törtchen. Das mit der Kerze und dem Geburtstag. In großen LETTERN. Es war lange weg vom Fenster und nun, plötzlich, ist es wieder da. Revival. Totgesagte Törtchen leben länger. Nun, JA, das ist von dieser bösen Firma, die nach Weltherrschaft strebt? Oder so. Wie war das jetzt? Weshalb darf ich das nicht kaufen? Die machen was? Auf Kosten vom wem? Nicht wirklich nett? Ach JA, ist mir entfallen. Ich werde rund um das Thema politische Korrektness müde. Im Laufe der nächsten Woche werde ich 48 Jahre alt und habe dann Jahrzehnte Straßenkampf hinter mir – eher an WG-Tischen ausgetragen, an denen morgens Spuren der Verwüstung zu sehen waren. Leere Bierflschen, volle Aschenbecher, die von hitzigen Weltrettungsdiskussionen zeugten. Schuld waren immer die. Zum Beispiel die oben, weil irgendwer gehört hat, dass die in Afrika… Afrika kam immer gut.

Und nun? Schäferidyll. Ruhe. Draußen singen die Vögel. Heute Morgen war ich mit Herrn Cooper zunächst im Garten und habe eine alte Baumwurzel, die mich schon seit Jahren beim Rasenmähen stört und die auch irgendwie hässlich aussieht, ausgegraben bzw. animalisch martialisch aus dem Boden gerissen. Mit der Spitzhacke. Und meinem Fällheber von Stihl, den ich quasi umfunktioniert habe. Ich musste die Dauenjacke ablegen und die Wollmütze auch. Alles raus. Keine trockene Restwurzel mehr im Boden. Verfüllt, glatt gezogen. Die erste gute Tat. Ein guter Moment. Jackpot.

Dann sind wir runter ins Tal, Herr Cooper war schon ein wenig genervt, weil alles so lange gedauert hat und er kein Freund von Gartenarbeit ist, die mich okkupiert. Also tänzelte er im Garten, versuchte sich wegzuschleichen, tat es auch, kam zurück. Hin und her. Unten im Tal dann fiel mir auf, dass das Zuhauselassen der Kamera ein Fehler war. Die Sonne ging auf. Vorne eine Tautropfen bedeckte Wiese mit einem kleinen Bach und nach hinten hin größer werdenden Weiden. Dahinter ein Fichtenwald, hinter dem es leuchtete – die offizielle Ankündigung eines bevorstehenden Sonnenaufgangs. Das ist etwas, was es nicht wirklich to-go gibt. Muss man dabei sein, am besten live. War ich. Zehn Minuten, Herr Stoiber, stand ich da und blieb, obwohl ich in der Zeit vom Flughafen, also wenn man…

Es war schön. Die Vögel zwischerten kitschig in die Runde. Total aufgeregt. Was tun? Erst Nest baun und dann Partner suchen, oder erst… Oder was? Ein Chor der Verrückten, Liebesgetriebenen. Überall ein wenig Nebel und noch Restschnee in Form von glitzernden Karibikinseln. Die Sonne stieg, lugte hervor, warf mir erste Strahlen ins Gesicht. Unaufhaltsam. In your face. Oh. Das ist aber freundlich von Ihnen, Madame Sunshine. Ich stand, sie stieg, ich schaute, sie strahlte. Immer mehr. Also sie, nicht ich. Ich stand ja unverändert. Dann war sie ganz oben und es kam eine Wolke von rechts. Typ Regenwolke im grauen Anzug – Typ Banker, Spaßverderber. Aber, zunächst brachte die Wolke die Sonne zum Glühen. Aus Gelb wurde Rot. Toller Trick, Mr. Nature-Copperfield. Hat mir gefallen und so ging ich gut gelaunt nach Hause. Diese Sonne ist nun wirklich magisch, was die mit ihrem zauberhaften Lächeln bewirken kann. Chapeau. Zuhause bekam ich das YES-Torty und ich konnte nur sagen: JA. Gerne. Euch wünsche ich auch einen schönen JA-Tag. Viel Spaß und Freude. Let the sun shine.

Morning has broken 3

Worüber Männer wirklich reden, wenn sie unter sich sind…

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Montagabend. Jungsabend.

Wir sitzen zusammen, trinken Bier, reden, lachen. Es geht um Fußball und andere weltbewegende Dinge. Man könnte sagen: So das Übliche. Gestern Abend jedoch nahm das Gespräch eine überraschende Wendung. Keine Ahnung, wie wir darauf gekommen sind, aber plötzlich funkelten die Augen. Das Thema? Putzen. Nee, nee, nicht Nacktputzen oder so, bitte Kopfkino ausschalten und die Männerschmudelecke verlassen (manchmal werden uns Dinge angedichtet, die manchmal wahr sind und manchmal eben auch nicht).

Es ging um ein vielleicht erlösendes Thema. Das automatisierte, maschinell unterstützte Reinigen von Bodenflächen. Einer hatte es ausprobiert – also seine Freundin. Man kann ihn bestellen, er kommt dann für sieben Tage, lässt sich ausprobieren und bei Nichtgefallen in die Wüste, äh, zurück schicken. Er. Der wahre Putzer. iRobot.

Meine Ohren gingen auf, meine Augen wurden weit. Ihr wisst: fiftyfifty. Wir leben hier in dieser altehrwürdigen Schule, die mit Klassenzimmern und Lehrerwohnung einiges aufs Parkett bringt an Fläche. All das will gereinigt werden. Regelmäßig. Das teilen wir uns. Küche und Bad versus Zimmer und Treppenhaus. Vor einem Jahr haben wir gewechselt – mein Part sind nun die Flächen. Weite Flächen, Landschaften, Ebenen, unendliche Weiten. Da muss ich mit dem Pferd und dem Staubsauger hinten drauf rausreiten… Quatsch. Natürlich.

Aber, es dauert. Kann ich euch sagen. Und: Spaß macht das nicht wirklich. Genauer gesagt – ah, es geht mir gegen den Strich. Ungern. Nun gut, es muss getan werden, was getan werden muss und ich gehe dahin, wo das Leben mich hinstellt und manchmal muss man einfach Dreck fressen. Nun aber kommt der Messias. Der Erlöser. Mr. Fantastic-Bombastic- The one and only iRobot.

Ein Putzroboter, den es als Sauger oder Wischer gibt. Den schickt man auf die Piste und los gehts. Akkubetrieben, Anwender meist voll des Lobes. Und: Hinter dem Teil stecken Leute vom MIT. Gute Story: “Rod Brooks, Colin Angle und Helen Greiner, Mitarbeiter des MIT (Massachusetts Institute of Technology), gründeten iRobot 1990. Sie hatten eine ganz besondere Vision: Nach Wissenschaft und Industrie sollten die Roboter auch den Alltag der Menschen revolutionieren. Das Unternehmen, das zunächst IS Robotics hieß, widmete sich ursprünglich der Erforschung des Weltalls durch Roboter.”

Vom Weltall to the real ground of life. Bis auf die Haushaltsfußböden der Welt. Nun hört sich das alles recht unglaublich an, aber. Man kann das Ding wie gesagt ausprobieren. Sieben Tage lang kostenlos testen. Yippie. Werd ich machen. Weiß nur noch nicht, ob Wischer oder Sauger. Vielleicht geht auch beides? Gut, ganz billig ist der Spaß nicht. So ab 300 Tacken. Aber, vielleicht nimmt mein Leben eine weitere positive Wendung. Hoffe ich. Inständig. Putzen ade. Wozu Jungsabende so gut sind. Die Kerle wissen einfach, was Mann braucht, um glücklich zu sein:)

Mal ein wenig zurückblicken und zurückklicken

waiting for

Ihr Lieben, heute gibt es mal ein paar Zahlen. Meine andere Seite. Wisst ihr, dass ich Abi mit Mathe-Leistungskurs gemacht und später zwei Semester Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen studiert habe? Zahlen finde ich gut, weshalb ich ab und an in die Statistik schaue.

Seit es den fiftyfiftyblog gibt, also seit dem 13. September 201o, wurde die Seite 70.000 mal aus rund 102 Ländern aufgerufen. Die Besucher/innen schauten sich durchschnittlich zwei Seiten an und blieben 2:28 Minuten. Da wurde also schon eine ganze Menge Zeit investiert, um hier zu gucken und zu lesen.

Klar, die meisten Besucher/innen kamen aus Deutschland, NRW, Köln. Gefolgt von Österreich, Schweiz, USA, Niederlande, Kanada, UK, Italien, Neuseeland… Die 671 Beiträge wurden 5.560 mal kommentiert. Danke, sehr aufmerksam. Hat mich immer wieder gefreut:) Und freut mich weiterhin…

So. Jetzt wird es spannend. Was wurde denn am meisten geklickt? Muss ich was zu sagen. Sehr viele Besucher, die oft nicht lange bleiben, kommen über Google. Deshalb haben manche Texte, die in irgendeiner Form was mit Sex zu tun haben odr das Wort beinhalten, hohe Klickraten. Das Web ist versext. So isses. Die Nummer 1 ist aber ein anderes Thema. Vernazza. Da haben viele Leute damals gegoogelt, als die Schlammlawine den Ort durchzogen hatte und Google hat das Wort Vernazza im fiftyfiftyblog oft gefunden. Da dachte die Maschine, ich sei Spezialist. Ich würde zwar eher sagen ein Fan, aber, nun gut, so ist das zwischen Maschinen und Menschen. Also hier das aktuelle Ranking, natürlich mit der Absicht, euch mal wieder in die Vergangenheit des Blogs zu jagen. Denn manchmal finde ich es schon schade, dass da so viele Artikel im Archiv liegen und quasi Geschichte sind. Nun ist mir aber auch klar, wie viel Arbeit das ist, 671 Beiträge zu lesen. Vor allem, wo die teilweise in der Länge ausufernd sind.

Was ich euch ans Herz legen möchte, sind die Gedichte. Es würde mich freuen, wenn ihr ab und an unter der Rubrik Lyrik ein wenig stöbern und lesen würdet. Ich mache das, was aber natürlich auch als Eitelkeit interpretiert werden könnte. Ist natürlich nicht ganz so – für mich ist der fiftyfiftyblog ja mein ganz persönliches Tagebuch, in dem ihr mitlesen könnt und das ich natürlich auch für euch schreibe. Dennoch enthält es für mich spezielle Informationen, wie ihr euch denken könnt. Erinnerungen. Verankert. Bilder. Gefühle.

Hier also das Beitrags-Ranking:

1. Vernazza, Monterosso zerstört oder was?

2. Ziemlich beste Freunde

3. Wenn Männer Damenunterwäsche kaufen…

4. fuckyouverymuch.dk – erfrischend anders:)

5. Duschgespräche unter Männern!

6. “Der Mensch ist, was er tut. Nichts anderes.”

7. Flotter Dreier zu viert!

8. Kusmi Tea DETOX

9. Jean Paul Sartre: Der Mensch ist zur Freiheit verdammt.

10. Eure persönliche Weihnachtsbotschaft ist gefragt!

Jetzt habe ich mir echt die Finger wund geklickt, um die ganzen Links hier rein zu bekommen. Das ist nun also die Liste der meistgeklickten Beiträge. Leider kein Gedicht darunter. Ein Gedicht kommt erst auf Platz 29: Love you. Dann wünsche ich euch viel Spaß mit den Zahlen, Geschichten, Gedichten…